Auch wenn der Payment-Markt ständig in Bewegung ist, mussten Shop-Betreiber in den letzten Jahren nur wenig Änderungen in ihrem Check-out vornehmen. Mit einer großen Auswahl an möglichen Zahlungsverfahren und dem Anbieten des Rechnungskaufs waren fast alle Einkäufer zufrieden. Wie sieht das in diesem Jahr aus? Um das zu beantworten, hat das ECC Köln einen aktuellen Stand zum Thema Payment ermittelt. Worauf sollten Händler achten? Und welche Trends sollten sie beobachten?
1. Weniger ist mehr im Check-out
In den letzten Jahren haben viele Händler die Auswahl an Zahlungsverfahren in ihrem Check-out stetig erweitert. Auf diese Weise wollten sie jedem Kunden seine eigene Lieblingsvariante bieten – und so die Conversion Rate steigern. In diesem Jahr ist die Zahl der durchschnittlich angebotenen Paymentarten zum ersten Mal wieder gefallen – auf 6,6. Das liegt vor allem daran, dass Shop-Betreiber Zahlungsverfahren wie Nachnahme und „ungesicherte Rechnung“ aus ihrem Programm genommen haben. Zwar haben sie gleichzeitig auch neue Dienste wie PayPal oder den „gesicherten Rechnungskauf“ aufgenommen. Insgesamt finden Verbraucher jetzt jedoch weniger Auswahl im Check-out von Shops.
Um Kunden hierbei nicht zu verärgern, lohnt es sich, frühzeitig im Einkaufsprozess zu kommunizieren, welche Zahlungsarten sie im Shop nutzen können. Zeigen Händler erst im Check-out, worüber User Ware bezahlen können, kommt es oftmals zu Kaufabbrüchen oder unzufriedenen Kunden.
2. Erfolgreicher Payment-Mix unverändert
Wie bereits seit Jahren wollen auch in 2019 Kunden ihren Warenkorb vor allem per Rechnung (1.), PayPal (2.) oder Lastschrift (3.) bezahlen. Deutlich beliebter geworden sind die Sofortüberweisung und Amazon Payment. Diese Vorstellung deckt sich zu einem großen Teil mit den angebotenen Zahlungsdiensten der Händler. So setzen diese vor allem auf PayPal (82 Prozent), Vorkasse (77 Prozent), Kreditkarte (70 Prozent), Rechnung (65 Prozent), Sofortüberweisung (62 Prozent) und Lastschrift (58 Prozent). Lediglich die angebotene Vorkasse wollen Kunden im Check-out überhaupt nicht sehen.
3. Dienstleister als wichtige Partner
Ineffiziente und fehleranfällige Zahlungsprozesse können Händler richtig Geld kosten. Daher greifen immer mehr Shop-Betreiber auf einen Dienstleister zurück, der sie bei der Abwicklung der Kundenzahlungen unterstützt. Sie können auf diese Weise die Komplexität der Prozesse und das Risiko von Fehlern minimieren und gleichzeitig die Buchhaltung optimieren.
4. Services im Check-out als Trend
Immer mehr Händler bieten im Check-out neben den gängigen Zahlungsverfahren zusätzliche Services an. Das können beispielsweise eine Zahlpause, Monatsabrechnungen oder eine Geldzurückgarantie sein. Shop-Betreiber sollten hier überprüfen, inwieweit die Zielgruppe ein Interesse an derartigen Leistungen haben könnte.
5. Mobile Payment vor dem Durchbruch
Lange war Mobile Payment ein zu heiß diskutiertes Thema, für das Verbraucher in der Praxis nur wenig Interesse hatten. Mit dem Start von Google Pay und Apple Pay hat sich das nun geändert. Verbraucher beginnen, ihr Smartphone am Point of Sale zu zücken, um damit Ware zu bezahlen. Darauf sollten sowohl stationäre Händler als auch Online-Händler vorbereitet sein. Aktuell bieten bereits 15 Prozent der Online-Händler Mobile Payment als Zahlungsverfahren an.
6. Peer-to-Peer-Zahlungen als Zahlungsverfahren mit Potenzial
Peer-to-Peer-Zahlungen finden in Deutschland derzeit immer mehr Nutzer. Noch hat sich diese Art der Zahlungsweise noch nicht auf den Online-Handel ausgeweitet, das könnte jedoch nur eine Frage der Zeit sein. Shop-Betreiber sollten daher die Entwicklung von P2P-Zahlungen im Blick halten und reagieren, sobald sich diese Paymentart einer breiteren Konsumentenschicht öffnet.
Alle Ergebnisse der Studie können Shop-Betreiber auf der Webseite des ECC Köln herunterladen.