Deutsche Verbraucher sind wenig offen für Innovationen, wenn es um das Bezahlen im stationären Geschäft geht. Sie vertrauen voll und ganz EC-Karten, Kreditkarten und Bargeld. Der Grund: Sie stufen neue Zahlungsmittel wie Mobile Payment als unsicher ein. Sicherheitsexperten sehen das jedoch anders. Sie sehen Dienste wie Apple Pay und Google Pay als deutlich weniger angreifbar. Wie sicher sind Zahlungen über das Smartphone? Setzen Verbraucher auf das falsche Zahlungsmittel?
Mobile Payment: Verbraucher haben Sicherheitsbedenken
Eine Studie des Verbandes für Internetwirtschaft eco hat jetzt herausgefunden: Nur knapp jeder zehnte Kunde zückt an der Kasse sein Smartphone, um darüber seinen Einkauf zu bezahlen. Dieser niedrige Wert ist auf die Sicherheitsbedenken der Verbraucher zurückzuführen. So stuft jeder Zweite Zahlungsmittel wie Apple Pay oder Google Pay als unsicher ein. Verlassen sich Verbraucher dabei auf Tatsachen oder nur auf ein Gefühl?
So stufen Sicherheitsexperten EC-Karten und Kreditkarten ein
Sicherheitsexperten stufen EC- und Kreditkarten als schneller angreifbar und damit als unsicherer als Mobile Payment ein. Denn: Kriminelle können beispielsweise Kreditkartennummern mitschneiden und dann missbrauchen. Und: Heben Verbraucher Bargeld am Automaten ab, können sie an einen manipulierten Geldautomaten geraten, der ihre Daten kopiert, so dass Diebe das Konto leerräumen können.
So stufen Sicherheitsexperten Mobile Payment ein
Bei Apple Pay und Google Pay können Kriminelle keine Kartennummer mitschneiden. Denn: Diese Zahlungsmittel übermitteln beim Bezahlen nicht die tatsächliche Kreditkartennummer der Kunden, sondern eine verschlüsselte Stellvertreternummer. Die tatsächlichen Daten sind bei Apple in einem sogenannten Secure Element gelagert und verlassen dies bei der Zahlung nicht. Ein erfolgreicher Angriff auf die Daten ist daher so gut wie unmöglich. Bei Google speichert das System einige Einmalschlüssel auf Vorrat, damit das Zahlungsmittel auch dann funktioniert, wenn das Handy beim Bezahlen offline sein sollte. Kriminelle könnten hier den Schlüssel auslesen, wenn sie vorher eine Schadsoftware auf das Smartphone gespielt haben. Es handelt sich dabei jedoch eher um eine theoretische Angreifbarkeit. In der Praxis dürfte das wenigen Verbrauchern passieren.
Vertrauen Kunden dem falschen Zahlungsmittel?
Liegen Kunden also falsch, wenn sie EC-Karte, Kreditkarte und Bargeld für sicherer halten? Sicherheitsexperten bejahen das, wenn User regelmäßig Sicherheitsupdates auf ihr Smartphone spielen und für das Bezahlen eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Gerade bei Android gebe es jedoch viele Unterschiede, wie sicher ein Smartphone generell vor Attacken geschützt sei.