Bewertungen sollen Verbrauchern helfen, sich für das richtige Produkt und den richtigen Online-Shop zu entscheiden. Mittlerweile finden sich jedoch zahlreiche Fake-Reviews im Netz. Das britische Verbrauchermagazin „Which?“ ermittelte beispielsweise im letzten Jahr, dass rund 20 Prozent aller Bewertungen auf Amazon gefälscht sind. Jetzt untersuchte Stiftung Warentest Kunden-Ratings im Web – und warnte vor manipulierten Einschätzungen. Wie polieren Händler ihre Bewertungen auf? Und wie erkennen Verbraucher Fakes?

Darum sind viele Bewertungen im Web manipuliert

Stiftung Warentest kommt in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis: Viele Online-Händler kaufen Bewertungen von Agenturen ein. Diese sind in der Regel jedoch manipuliert. Für diese Erkenntnisse heuerte Stiftung Warentest selbst bei derartigen Agenturen als Rezensent an. Bei jeder vierten Kritik sollten die Verbraucherschützer vier oder fünf Sterne vergeben. Dabei durften sie die Ware oft nicht einmal ausprobieren.

Stiftung Warentest prüfte zudem, ob die Agenturen negative Bewertungen annehmen. Dafür verfassten die Autoren bewusst kritische Texte. Ein Großteil der Agenturen mischte sich dann in die Bewertungen ein. Nur zwei Agenturen versuchten nicht, die Bewertungen zu beeinflussen. Die meisten Rezensionen wurden später über reguläre Kundenkonten bei Amazon abgegeben.

Stiftung Warentest nahm auch die Gegenseite unter die Lupe. So kauften die Verbraucherschützer mit Unterstützung eines Shop-Anbieters Bewertungen bei einer Agentur für dessen Google-Konto. Dabei lieferten vier Agenturen insgesamt 120 Bewertungen. Zehn Bewertungen gibt es dabei für rund 99 Euro.

Wie können Verbraucher Fake-Bewertungen erkennen?

Verbraucher müssen im Netz genau hinschauen, wenn sie echte Bewertungen finden wollen. Wie können sie erkennen, ob es sich um Fakes oder manipulierte Rezensionen handelt? Stiftung Warentest empfiehlt, negative Kritiken nach Übereinstimmungen zu überprüfen. Beklagen User immer wieder denselben Mangel, könnte das eine Schwachstelle des Produkts zeigen. Daneben können Verbraucher kontrollieren, ob ein Rezensent schon häufiger 5-Sterne-Bewertungen abgegeben hat. In der Regel verrät das ein Klick auf das Profil des Rezensenten. Das könnte ein Hinweis auf Agentur-Bewertungen sein. Darüber hinaus können User ungewöhnliche Formulierungen in einer Rezension googeln. Finden sie diese an weiteren Stellen im Web, könnte das auf ein Fake hindeuten. Zudem sollten sie Auszeichnungen wie „Bestseller“ oder „Amazons Choice“ kritisch hinterfragen. Nicht immer handelt es sich dabei tatsächlich um die beste Wahl. Alle Studienergebnisse finden Verbraucher bei Stiftung Warentest.

Das unternimmt die EU-Kommission gegen Fake-Bewertungen

Inzwischen hat sich auch die EU-Kommission gegen manipulierte Bewertungen im Web eingeschaltet. So müssen Webseiten künftig offenlegen, ob und wie sie Bewertungen auf ihrer Seite auf Echtheit überprüfen. Die EU-Staaten müssen diese Vorgabe jetzt in nationales Recht umsetzen.

Bundeskartellamt verpflichtet Plattformbetreiber

Auch das Bundeskartellamt geht mittlerweile gegen Fake-Rezensionen vor. So forderte die Behörde Plattformbetreiber kürzlich auf, zielgenauer nach gefälschten Bewertungen zu suchen. Zudem sollen sie Kunden mehr Transparenz bieten, indem sie bei Bewertungen darauf verweisen, dass diese von einem Vermittler stammen oder auf kostenlosen Produkttests basieren.

Wie funktionieren Bewertungen auf Shopauskunft?

Auf Shopauskunft.de finden Verbraucher ausschließlich von Käufern selbst verfasste Bewertungen. Shopauskunft überprüft jede einzelne Bewertung, ob diese echt ist und ob sie beleidigende Inhalte oder Rechtsverstöße enthält. Auf diese Weise erhalten Händler authentische Ratings – und Verbraucher eine zuverlässige Anlaufstelle für echte Bewertungen im Netz.