Die Deutschen bleiben dem Rechnungskauf treu. Händler kommen also weiterhin nicht an der Zahlungsart vorbei, wenn sie das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen wollen. Doch bei den beliebtesten Zahlungsarten gibt es auch neue Entwicklungen.

Der Rechnungskauf bleibt die beliebteste Bezahloption für deutsche Verbraucher: Fast jeder dritte Online-Kauf wurde 2019 per Rechnung bezahlt, womit die Zahlungsart im Vergleich zum Vorjahr noch leicht zulegte (+1,5 Prozentpunkte). Das geht aus einer aktuellen Analyse des Handelsforschungsinstituts EHI hervor. Auch auf dem zweiten Platz gibt es keine Veränderung. Hier bleibt der Payment-Dienstleister PayPal mit 20,2 Prozent, konnte aber ebenfalls leicht zulegen. 

Leichte Rückgänge gab es dagegen beim Lastschriftverfahren (-1,2 Prozentpunkte auf 18,3 Prozent), das auf den dritten Platz kommt. Wenig beliebt ist bei deutschen Verbrauchern die Zahlung per Kreditkarte: Nur 10,5 Prozent der Einkäufe wurden damit bezahlt. 

Paydirekt findet kaum Beachtung

Alle anderen Zahlungsarten, darunter etwa Vorkasse, Sofortüberweisung und Nachnahme, sind zu vernachlässigen: Sie kommen nur jeweils auf maximal 3,9 Prozent. Die Deutschen zahlen ihre Online-Einkäufe also am liebsten erst nach Erhalt der Ware oder mit einem Dienst, dem sie vertrauen. 

Bitter für die deutschen Banken dürfte das Abschneiden ihres PayPal-Konkurrenten Paydirekt sein: Dieser wird in der Aufstellung des EHI gar nicht mehr gesondert ausgewiesen, sondern fällt unter die Zusammenfassung „Sonstige“, die gemeinsam auf 3,2 Prozent Anteil am Gesamtmarkt kommen. 

PM_Studie_Onl-Pay_Gesamtmarkt_900x700px_RGB Der Rechnungskauf bleibt der Liebling der Kunden

Die richtigen Zahlungsoptionen stärken das Kundenvertrauen

Wie das EHI weiter ausführt, sollten Online-Händler bei der Umsetzung der sogenannten starken Kundenauthentifizierung (SCA), die durch die EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 vorgeschrieben wird, dringend nachbessern. Die Frist für den Handel zur Umsetzung läuft noch bis Ende 2020, aber bislang habe nur rund die Hälfte der vom EHI befragten Händler auf die neueste Version des Kartenzahlungsstandards EMV 3D Secure umgestellt. 

Neben der Verpflichtung zur Umstellung stärken die Sicherheitsanforderungen des neuen Kartenzahlungsstandards das Kundenvertrauen und die Sicherheit beim Einkauf im Netz. Zeitgleich zeigt die aktuelle Auswertung des EHI einmal mehr, dass Online-Händler an bestimmten Zahlungsarten – allen voran eben der Rechnungskauf – nicht vorbeikommen, wenn sie ihren Kunden den optimalen Service und eine große Sicherheit bieten wollen. 

Schließlich gelten auch bestimmte Zahlungsarten – genau wie Siegel und seriöse Kundenbewertungen – als eines der Erkennungsmerkmale für seriöse Shops: Der Kauf auf Rechnung wird in der Regel eben nicht von betrügerischen Shops angeboten, sondern eher Vorkasse. Wer seinen Kunden die richtigen, sprich: die bevorzugten, Zahlungsarten bietet, kann seine Umsätze durchaus steigern.