Noch bis vor wenigen Tagen standen Verbraucher in deutschen Innenstädten vor verschlossenen Türen. Nun haben erste Geschäfte wieder geöffnet. Mundschutzpflicht und Abstandsregelungen machen einen Einkauf jedoch alles andere als angenehm. Viele Verbraucher bleiben daher bei einer Shopping-Tour im Web. Daraus wollen Betrüger Profit schlagen. Die Verbraucherzentralen erhalten aktuell vermehrt Beschwerden über unseriöse Anbieter im Web. Vor welchen Angeboten sollten sich Verbraucher in Acht nehmen? Und wie erkennen sie Fake-Shops?
Vorsicht vor unseriösen Angeboten
Betrüger nutzen derzeit vor allem die Angst vor dem Coronavirus, um Verbraucher zu einem überteuerten Kauf zu bewegen. So finden sich am Markt Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken zu illegalen Wucherpreisen. Daneben stoßen Verbraucher auch auf Produkte wie sogenannte „Immunpakete“, die Ingwerextrakte enthalten und so die Vermehrung von Viren hemmen sollen. Kunden sollen dafür rund 60 Euro bezahlen.
Derartige medizinische Versprechen sind jedoch rechtswidrig, erklärt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Lebensmittel dürfen nicht mit medizinischer oder heilversprechender Wirkung beworben werden.
So erkennen Verbraucher Fake-Shops
Neben Produkten zu Wucherpreisen und mit illegalen Versprechen steigt auch die Zahl der Fake-Shops im Web an. Diese sind für Verbraucher heute nicht mehr so einfach zu erkennen wie früher. Denn: Sie wirken auf den ersten Blick professionell, erklärt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Oftmals kopieren die Betrüger real existierende Webseiten. Auf User wirken sie daher vollkommen echt. Auf einen zweiten Blick sind jedoch schnell Ungereimtheiten ausgemacht. Wie erkennen Verbraucher Fake-Shops?
Kein Impressum
Online-Shops in Deutschland müssen ein Impressum führen. Sie müssen darin nicht nur die Adresse des Unternehmens angeben, sondern auch eine E-Mail-Adresse, einen Vertretungsberechtigten und einen Verweis auf das Handelsregister. Fake-Shops führen diese Angaben oftmals nicht oder nur mit frei erfundenen Informationen. Kunden sollten also als erstes einen Blick in das Impressum werfen und dort aufgeführte Daten überprüfen.
Fehlerhafte AGB
Auch die AGB können Verbraucher einen Hinweis darauf geben, ob sie auf einen Fake-Shop gestoßen sind. Im Gegensatz zum Impressum müssen sie hier jedoch genau hinschauen. Denn: Oftmals kopieren die Betrüger einfach die ABG aus anderen Shops. Dann sind diese nur schwer als Fake auszumachen. Weisen die AGB jedoch ein schlechtes Deutsch auf, sollten bei Kunden die Alarmglocken läuten.
Fake-Gütesiegel
Gütesiegel sind für deutsche Kunden ein Zeichen für Vertrauen. Betrüger binden diese jedoch oftmals einfach auf ihrer Seite ein. Hier sollten Verbraucher in jedem Fall auf das Siegel klicken, um zu überprüfen, ob dies mit dem entsprechenden Prüfzertifikat verlinkt ist. Einige Fake-Shops kreieren zudem frei erfundene Siegel. Haben Verbraucher also von einem Siegel noch nie etwas gehört, sollten sie dies überprüfen.
Nur Vorkasse
Kaum ein Fake-Shop macht sich die Mühe und bietet mehrere Zahlungsvarianten an. Selbst wenn ein Shop mehrere Zahlungsvarianten bewirbt, stellt sich spätestens beim Check-out heraus, dass ein Einkauf nur per Vorkasse möglich ist. Davor warnt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Shops, die beispielsweise keine Kreditkarten akzeptieren, sind nicht seriös.
Keine Verschlüsselung
Die meisten Online-Shops verfügen heute zudem über eine gesicherte Verbindung. Nutzer erkennen diese am Vorhängeschloss-Symbol in der Adressleiste. Fehlt dies, sollten Verbraucher misstrauisch sein.
Ungewöhnliche Domainendungen
Auch in der Domainendung kann ein Hinweis auf die Seriosität eines Shops stecken. Viele Fake-Shops verwenden dabei zwar eine Domainendung mit .de. Sie erweitern diese jedoch mit einem Nachsatz wie .de.ru. Und: Passt die URL nicht zum Inhalt des Shops, sollten Verbraucher von einem Einkauf absehen.