Nachdem wir letzte Woche geklärt haben, welche Bonusprogramme sich für Verbraucher wirklich lohnen, wollen wir diese Woche aufdecken, wie Verbraucher Bonusprogramme überhaupt nutzen. Auf welche Programme greifen Konsumenten zurück? Wie lösen sie gewonnene Bonuspunkte ein? Antworten dazu liefert eine Studie des Marktforschungsinstituts Dr. Grieger & Cie., die das Kaufverhalten von deutschen Verbrauchern untersucht hat.

Gründe für die Nutzung von Bonusprogrammen

Wie werden Konsumenten motiviert, an Bonusprogrammen teilzunehmen? Eindeutige Antwort: Deutsche Einkäufer wollen Geld sparen. Das gaben 81 Prozent der Studienteilnehmer an. Daher nimmt der durchschnittliche Verbraucher auch an 3,7 Bonusprogrammen teil. Was schreckt Kunden ab, Prämien und Rabatte zu ergattern? Verbraucher verzichten auf die Teilnahme an Bonusprogrammen, wenn sie Angst vor unerwünschter Werbung haben, oder es ihnen zu viel Aufwand erscheint, Punkte zu sammeln und einzulösen.

Nutzung von Bonusprogrammen

Bevor wir zu der Art der Nutzung von Bonusprogrammen kommen, gilt es zunächst zu klären, an welchen Programmen Verbraucher teilnehmen. Besonders bekannt: Das Bonusprogramm Payback, das 84 Prozent der Deutschen kennen, wovon 60 Prozent Mitglied sind. Die DeutschlandCard ist ähnlich bekannt: Gut jedem zweiten deutschen Konsument (56 Prozent) ist dieses Bonusprogramm ein Begriff, rund jeder Dritte nutzt dieses aktiv. Generell werden händlerübergreifende Programme von Konsumenten bevorzugt. Programme einzelner Händler sind deshalb jedoch nicht unbeliebt: So nutzen beispielsweise immerhin 18 Prozent die Tchibo PrivatCard.

Kundenkarte vor App

Auch wenn mehr und mehr Shopbetreiber eine eigene App an den Markt bringen, Konsumenten bevorzugen nach wie vor eine Kundenkarte, um Punkte zu sammeln. Jüngere Einkäufer sind Apps gegenüber aufgeschlossener und präferieren diese. Eine Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren sicherlich auf die anderen Altersgruppen ausweiten wird.

Einlösung von Bonuspunkten

Das Kundenkonto ist prall gefüllt, wofür lösen Verbraucher ihre Punkte ein? Knapp 43 Prozent erhalten dafür einen Gutschein, gut 41 Prozent bevorzugen Bares. 39 Prozent nutzen ihre Punkte, um beim Einkauf direkt einen Preisnachlass zu erhalten, immerhin noch fast jeder Dritte (30,3 Prozent) freut sich über eine kostenlose Prämie. Gut 5 Prozent der treuen Kunden spenden ihre Prämien.

Kaufverhalten: Anpassung an Bonusprogramme?

Die Zahlen der Studie zeigen: Der deutsche Einkäufer nutzt gern die Möglichkeit, über Treue Geld zu sparen. Aber ändert er dafür auch sein Kaufverhalten? Suchen deutsche Konsumenten ein Geschäft häufiger auf, nur um Punkte zu sammeln und Preisnachlässe zu erhalten? Diese Fragen können mit einem klaren Ja beantwortet werden. Bonusprogramme haben einen Einfluss auf das Kaufverhalten von Kunden. So geht jeder Zweite (49 Prozent) häufiger in die Geschäfte, die an Bonusprogrammen teilnehmen lassen. Knapp jeder Dritte (32 Prozent) kauft sogar bewusst mehr ein, um zusätzlich Punkte zu sammeln. Auch ein Umweg ist Verbrauchern nicht zu viel: 23 Prozent sind dazu bereit, um schneller in den Genuss von Prämien und Rabatten zu kommen. Die Studie zeigt auch: Im Vergleich zum Jahr 2014 ist die Bereitschaft, das Kaufverhalten für Bonusprogramme zu ändern, gestiegen.

Studie

Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Cie. im April dieses Jahres gut 1.500 Verbraucher zwischen 18 und 69 Jahren zu Bonusprogrammen befragt. Um Rückschlüsse auf das Kaufverhalten sammeln zu können, wurden 59 Programme aus zehn verschiedenen Branchen untersucht und so Bekanntheit, Nutzung, Erfolgsfaktoren und Teilnahmeerfahrung ermittelt.