Social Media gilt bei Online-Shoppern nach wie vor nicht als primärer Einkaufskanal. Zwar holen sich User immer mal wieder Inspirationen bei Facebook, Instagram und Co, der Einkauf wird jedoch in der Regel im klassischen Onlineshop begonnen und abgeschlossen. Um die Usability-Lücke zwischen Produktanzeigen und Kaufabschluss weiter zu schließen, hatte der Kurznachrichtendienst Twitter daher kürzlich erst die Einführung von Kauf-Buttons angekündigt. Jetzt geht das Unternehmen einen weiteren Schritt, um Werbetreibenden und Händlern eine höhere Reichweite und bessere Klickzahlen zu ermöglichen: Twitter führt jetzt Conversational Ads ein, die mit zwei Call-to-Action-Buttons User interaktiv ansprechen sollen. Wie sollen die neuen Werbeanzeigen funktionieren?
Conversational Ads bei Twitter: Wie funktionierts?
Die neuen Twitter-Anzeigen sollen möglichst einfach und ohne großen Aufwand umsetzbar sein. In Werbe-Tweets lassen sich dann zukünftig zwei Call-to-Action-Buttons integrieren, die User, im Gegensatz zu sonstigen Anzeigen und Werbebannern, durch Fragen direkt einbinden und zu einer Antwort motivieren lassen. Da in der Regel kein Text eingegeben werden muss, sondern die Antworten durch lediglich zwei Klicks abzugeben sind, werden Nutzer zu einer Interaktion aufgerufen, die Händlern schnell eine deutlich höhere Klickzahl bescheren könnte. Sie könnten so z.B. in einem Tweet zwei ihrer Produkte aufführen und User fragen, welches der beiden sie bevorzugen. Mit einem Bild und den zwei Antwortmöglichkeiten versehen, könnten Tweets so schnell viral werden und eine große Leserschaft erreichen.
Conversational Ads: Zurück zu 140 Zeichen
Auch wenn Twitter kürzlich bekannt gab, dass bald auch Tweets mit deutlich mehr als 140 Zeichen möglich sein werden (fortan maximal 10.000 Zeichen), wird es für Händler gerade interessant sein, mit wenigen Zeilen und zwei Antwortmöglichkeiten, also einem enorm geringen Aufwand, eine hohe Reichweite zu erzielen. Somit funktionieren die neuen Conversational Ads bestens im bisherigen Twitter-Gerüst.
Twitter als Nachzügler
Trotz der Marktsignifikanz und Reichweite von Twitter (vor allem in den USA), gehört das Unternehmen zu den Nachzüglern, wenn es um die Verbindung von Network und Onlineshop geht. Pinterest, Instagram, Youtube und Facebook verfügen bereits seit einer längeren Zeit über Features wie Kauf-Buttons, die User einfacher und schneller interessante Produkte kaufen lassen. Twitter zieht jetzt jedoch durch seine Reihe von Maßnahmen (höhere Zeichenzahl, Kauf-Button, Conversational Ads) nach, um Nutzern und Händlern gleichermaßen eine sinnvolle und nützliche Verknüpfung beider Kanäle zu bieten.