Kaufabbrüche passieren mittlerweile vor allem im Checkout-Prozess. Oftmals entscheiden sich Konsumenten auf den letzten Metern, den Shop doch noch zu verlassen – und einen vollen Warenkorb zurückzulassen. Diesen worst case wollen Shopbetreiber daher immer wieder verstärkt angehen. Eine EHI-Studie zum Thema Online-Payment 2017 hat jetzt untersucht, was Händler planen, um mehr Kunden zum Kaufabschluss zu bringen.

Checkout-Prozess: Payment wächst

Shopbetreiber planen, weitere Payment-Verfahren in ihren Checkout-Prozess aufzunehmen, um sicherzustellen, dass Kunden nicht den Kauf abbrechen, da sie nicht ihre favorisierte Zahlungsart finden konnten. Bis 2018 wollen sie daher 1-2 neue Verfahren mitaufnehmen. Welche das sein werden, deuten die Zahlen der Studie ebenfalls an. So glauben 33 Prozent der Händler, dass Amazon ein zukünftiger Innovationstreiber im Online-Payment ist. Deshalb sehen auch 22 Prozent der Shopbetreiber Amazon bald in ihrem Checkout. Überraschenderweise haben Shopbetreiber zudem doch noch Vertrauen in den gebeutelten Anbieter Paydirekt. So will knapp ein Drittel der Händler das Payment-System der Banken in den kommenden zwei Jahren in ihren Checkout-Prozess integrieren.

Dominanz von PayPal vor dem Ende?

Galt PayPal lange als der Platzhirsch im Payment, kommen jetzt erste Zweifel an der Dominanz des Systems auf. Zwar ist PayPal neben Rechnung, Lastschrift und Kreditkarte nach wie vor Marktführer. Von den Online-Händlern gehen jedoch nur noch 17 Prozent davon aus, dass PayPal weiter ein dominierender Akteur im Payment-Sektor bleiben wird. Eine überraschende Zahl, die im klaren Widerspruch zur Erhebung des letzten Jahres steht. In dieser glaubten noch 67 Prozent, dass PayPal den Markt weiter beherrschen wird.

Tempo im Checkout

Zu viele Klicks, zu viele Seiten, zu aufwendig: Verbraucher, denen der Checkout-Prozess zu lange dauert, springen ab. Auch das wollen Shopbetreiber in diesem Jahr angehen. So wollen sie vor allem die Schnelligkeit verbessern, um Kunden zum Kaufabschluss zu bringen. Das gaben 54 Prozent der Befragten an. Vorbild ist hier sicherlich Amazon, wo man mit wenigen Klicks in Sekunden online Produkte bestellen kann.

Mobile-Optimierung

Erstaunlicherweise immer noch ein Thema: die Mobile-Optimierung. Bisher hat knapp jeder zweite Händler (48 Prozent) seinen Checkout für Smartphone und Tablet optimiert. 24 weitere Prozent wollen das jetzt angehen. Ein überfälliger Schritt, um die Conversion Rate zu steigern.

Studie

Für die Ergebnisse hat das EHI Retail Institute 106 Online-Händler aus unterschiedlichen Branchen befragt. EHI-Mitglieder erhalten die Studie kostenlos hier.