Nicht erst seit Facebook und dem Skandal rund um Cambridge Analytica achten User darauf, wo ihre persönlichen Daten bei einem Einkauf landen. Mit dem Start der Datenschutz-Grundverordnung im letzten Jahr hat sich das Bewusstsein um den Wert der eigenen Userdaten jedoch noch einmal gesteigert. Denn: Nutzer wissen jetzt, welche Rechte ihnen eigentlich zustehen. Komplett versteckt halten sie ihre persönlichen Angaben jedoch nicht. Das aktuelle Consumer Barometer vom IFH Köln und KPMG ist jetzt der Frage nachgegangen, wann Verbraucher ihre Daten bei einem Einkauf herausrücken. Was können Online-Händler aus den Ergebnissen der Studie lernen?

Warum Datensicherheit für Kunden so wichtig ist

Nicht nur deutsche Datenschutzgesetze vermitteln Verbrauchern, dass sie im Umgang mit ihren Daten vorsichtig sein sollten. Jeder Vierte war bereits einmal Opfer eines Datenmissbrauchs. Daher ist es kein Wunder, dass drei Viertel der Studienteilnehmer Vorkehrungen treffen, um ihre Daten vor einem Angriff zu schützen. Das gaben 76 Prozent an. Das gilt auch für das Shoppen im Web. So teilten 73 Prozent der Verbraucher mit, Händler im Web aufzusuchen, die eine sichere Verbindung bieten.

Insgesamt gaben 84 Prozent an, dass ihnen der Schutz ihrer persönlichen Daten im Netz sehr wichtig ist. Gleichzeitig ließen 59 Prozent der User auch wissen, dass sie das Preisgeben von persönlichen Daten als Teil der modernen Kommunikation verstehen. Nur knapp ein Viertel der Studienteilnehmer (24 Prozent) gab an, dass sie sich kaum Gedanken um ihre Daten machen.

Wann geben Kunden ihre Daten heraus?

Was heißen diese Zahlen für die Praxis? Wann sind Kunden bereit, ihre persönlichen Daten an Unternehmen herauszurücken? Kunden geben ihre Daten preis, wenn sie dafür digitale Dienste in ihrem Alltag nutzen können. Das gilt vor allem für Kundenkarten, über die sie Treuepunkte sammeln können, wie 87 Prozent der Befragten angaben. Auch bei Gewinnspielen sind Kunden bereit, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. Daneben können Unternehmen Userdaten gewinnen, wenn sie Kunden dafür ihre Bewegungs- und Gesundheitsdaten tracken lassen. 60 Prozent der Verbraucher gehen hier den Daten-Deal mit Unternehmen ein oder können sich das vorstellen.

Kurz gefasst bedeutet das: Wollen Unternehmen Userdaten gewinnen, müssen sie den Kunden einen sichtbaren Mehrwert bieten. Diesen Mehrwert müssen sie jedoch eindeutig und transparent kommunizieren. Auf diese Weise schaffen sie erstes Vertrauen zum Verbraucher.

Diesen Diensten vertrauen Kunden

Besonders vertrauenswürdig erscheinen Verbrauchern Banken und Krankenkassen, wie 87 Prozent der Befragten wissen ließen. Danach folgen stationäre Händler, dann Online-Händler. Stationäre Händler sind für 78 Prozent der User in Sachen Datensicherheit vertrauenswürdig, Online-Händler für 70 Prozent. Besonders kritisch stehen Verbraucher sozialen Medien und Gewinnspielen gegenüber. Das ist bei Gewinnspielen erstaunlich, da Verbraucher hierbei besonders gewillt sind, ihre Userdaten herauszugeben. Das heißt: Sie sind diesen zwar misstrauisch gegenüber, sehen jedoch einen hohen Mehrwert, so dass sie trotzdem ihre Userdaten herausgeben.

Über die Studie

Das IFH Köln und KMPG befragen vierteljährig Konsumenten zu neuesten Trends im Handel. Diese Studie behandelte das Thema digitale Sicherheit, wozu 500 Konsumenten online befragt wurden.

Online-Händler können die ganze Studie kostenfrei auf der Webseite von KPMG herunterladen.