Auch wenn Logistikdienstleister ihren Service immer besser auf ihre Kunden zuschneiden, so dass Ware beim ersten Auslieferungsversuch erfolgreich an den Mann gebracht werden kann, richtig zufrieden sind beide Seiten noch nicht mit dem Status quo. Insbesondere arbeitstätige Online-Shopper sind nur in den wenigsten Fällen zuhause anzutreffen, wenn DHL, DPD oder Hermes vor der Tür stehen. Ein Konzept, das Abhilfe schaffen soll, zu Beginn jedoch sowohl von Händlern als auch von Verbrauchern kritisch beäugt wurde, ist Click & Collect, auch als Store Pickup bekannt. Bei der Einführung des Konzepts fragten sich beide Parteien, warum Kunden sich Ware in ein stationäres Geschäft liefern lassen sollten, wenn sie es auch zu sich nach Hause ordern können? Wie sich zeigte, entwickelte sich der Store Pickup für eine wachsende Zahl von Online-Shoppern schnell zu einer beliebten Alternative. So wies eine Studie vor gut einem Jahr auf, dass bereits jeder vierte Kunde im Web mindestens einmal Click & Collect genutzt hatte. Wie steht es heute um das Konzept?
ECC Köln untersucht Bedeutung von Store Pickup
Um die heutige Signifikanz des Store Pickups zu bestimmen, hat das E-Commerce- Center-Köln aktuelle Daten erhoben und im Rahmen des ECC-Konjunkturindex Shopper (s-KIX) veröffentlicht. Das Ergebnis zeigt: Der Store Pickup hat weiter an Beliebtheit gewonnen. Jeder dritte Online-Shopper hat bereits einmal Produkte in ein stationäres Geschäft vor Ort liefern lassen, um es dann dort abzuholen. 37 Prozent der deutschen Verbraucher haben das Konzept zwar noch nicht getestet, können es sich jedoch vorstellen, es in Zukunft auszuprobieren.
Warum Store Pickup?
Warum nutzen so viele Kunden heute den Store Pickup? Online-Shopper wollen vor allem Versandkosten sparen, wie die Erhebung des ECC weiter herausfand. So nehmen 74,5 Prozent der befragten Verbraucher Click & Collect in Anspruch, um keine Versandkosten tragen zu müssen. Eine weitere entscheidende Rolle spielen die oft langen Wartezeiten bei der Post oder im Paketshop. 21 Prozent der Online-Shopper nutzen daher die Lieferung ins stationäre Ladengeschäft. Ein möglichst geringer Zeitaufwand scheint Verbrauchern besonders wichtig zu sein, da auch eine zeitsparende Retourenabwicklung (12 Prozent) zu den genannten Gründen gehört. Ein weiterer Vorteil, der Kunden ebenfalls Zeit sparen lässt, ist die Nähe vieler Geschäfte zur eigenen Arbeitsstelle, so dass Pakete schnell in der Mittagspause abgeholt werden können. 15 Prozent der Store Pickup – Nutzer erhalten so ihre online bestellte Ware. 11,2 Prozent wollen die Ware vor dem Kauf zunächst überprüfen, was vor allem auf Bestellungen im Fashion-Segment zutrifft.
Store Pickup auch für Händler interessant?
Wie die Studie gezeigt hat, sehen vor allem Verbraucher zahlreiche Vorteile in diesem Lieferungsmodell. Wie steht es jedoch um die Händler? Was bringt ihnen der Store Pickup? In erster Linie geben Händler ihren Kunden damit eine weitere Option im Checkout für die Auslieferung der Ware, so dass sie die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses steigern. So können sich vor allem kleinere Händler im Wettbewerb differenzieren und neue Kunden gewinnen. Darüber hinaus verleitet der Store Pickup zu Zusatzkäufen im Geschäft vor Ort.