Auch wenn der stationäre Handel nach wie vor genutzt wird, Onlineshops sind für die Mehrheit der Verbraucher der erste Anlaufpunkt für einen Einkauf. Dabei weisen vor allem die Online Pure Player am Markt eine Vormachtsstellung auf. Mit knapp 16 Milliarden Euro Umsatz werden sie 2014 ihren Anteil am Gesamtmarktvolumen weiter ausbauen. Das fand jetzt die aktuelle Hochrechnung des Branchenreports des IFH Köln heraus. Was kann der stationäre Handel also gegen seinen weiteren Abstieg unternehmen?
Stationärer Handel braucht eignen Webshop
Stationäre Ladengeschäfte, die zusätzlich auf einen Webshop setzen, werden 2014 ihren Marktanteil im Onlinehandel auf ca. 13 Milliarden Euro steigern können. Das entspricht einer Zunahme von gut 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit kommt fast jeder dritte Euro aus den 80.000 Onlineshops der stationären Geschäfte. Multichanneling ist also einmal mehr der Weg hin zu einem höheren Umsatz.
Lagen die Einnahmen der Onlineshops stationärer Händler im Jahr 2008 noch bei 4,5 Milliarden Euro, führte ein jährliches Wachstum von jeweils ca. 25 Prozent zu einem Umsatz von gut 7 Milliarden Euro im Jahr 2010. Zwar verringerte sich danach dieser rapide Zuwachs wieder etwas, 2011 wies einen Anstieg von 19 Prozent auf, 2012 nur noch gut 12 Prozent, die Signifikanz von hauseigenen Webshops für stationäre Geschäfte ist jedoch unübersehbar.
Consumer Electronics und Elektrogeräte als treibende Kraft
Für den steigenden Marktanteil der Onlineshops des stationären Handels sind besonders Consumer Electronics und Elektrogeräte verantwortlich. So werden aktuell 41 Prozent von Elektro-Kleingeräten über den Online-Vertriebsweg stationärer Ladengeschäfte verkauft. Die Internet Pure Player liegen hier nur bei 22,5 Prozent. Seit 2008 lag dieser Wert konstant zwischen 35 und 42,5 Prozent, so dass sich dieser zusätzliche Vertriebskanal im Elektro-Bereich etabliert hat. Zwar ist der Anteil der Pure Player seit 2008 kontinuierlich gestiegen, Einbußen musste dafür jedoch nicht der stationäre Handel machen, sondern das Onlinegeschäft der Katalogversender, die einen Absturz von 48,6 Prozent im Jahr 2008 auf einen Marktanteil von 32,4 Prozent hinnehmen mussten.
Ein entscheidender Grund für die guten Absatzzahlen in den Onlineshops des stationären Handels ist die Affinität der Verbraucher zum Onlinekauf bei Elektrogeräten. Smartphones, Tablets und Netbooks werden oft im Webshop von Fachhändlern wie Media Markt oder Saturn erworben. Dabei spielt vor allem das Vertrauen der Konsumenten in die bekannte Händlermarke eine Rolle. Der Erfolg dieser beiden Märkte hat einen ausschlaggebenden Einfluss auf die hohen Marktanteile von Onlineshops stationärer Geschäfte, wie der Branchenreport des IFH Köln feststellt.