Amazon hat gerade in den USA ein neues Programm für seine Händler gestartet. Dies trägt den Namen Sold by Amazon – oder kurz „SBA“ – und gibt Amazon die volle Kontrolle über die Preise der Produkte der Verkäufer. Wie funktioniert das Programm? Und was haben Händler davon?
So funktioniert Sold by Amazon
Händler, die in ihrem Produktportfolio Eigenmarken führen, können an dem Programm teilnehmen. Wenn sich Verkäufer für Sold by Amazon anmelden, erteilen sie Amazon die Erlaubnis, den Preis ausgewählter Artikel nach Belieben zu bestimmen. Im Gegenzug garantiert Amazon einen „Minimum Gross Proceed“ (MGP). Das heißt: Händler können selbst für jedes Produkt einen Mindestbetrag für den Bruttoerlös bestimmen. Auf diese Weise können sie ihre Margen schützen.
Amazon kann trotzdem ein Produkt unter der vom Händler vorgegebenen Untergrenze verkaufen. Der Marktplatz zahlt dann aber dennoch den Mindest-Bruttoerlös an den Verkäufer. Wenn Amazon ein Produkt für mehr als den Mindestpreis verkauft, erhalten Händler auch einen höheren Erlös. Für welchen Preis Amazon ein Produkt anbieten will, ermittelt es über seine Preisfindungsmaschine. Eine Studie fand im letzten Jahr heraus, dass Amazon 15 bis 20 Prozent seines Sortiments täglich neu bepreist.
Das will Amazon mit seinem neuen Programm erreichen
Amazon will mit seinem neuen Programm eigenen Angaben zufolge Händlern die Zeit ersparen, ihre Preise immer wieder anzupassen. Denn: Das kann je nach Konkurrenz und Angebot viel Aufwand bedeuten. Auf diese Weise sollen Händler ihren Umsatz steigern können. Und: Amazon will, dass Verkäufer stets einen festen Mindestbetrag für ein Produkt erhalten.
Wie können Händler an Sold by Amazon teilnehmen?
Um an Sold by Amazon teilzunehmen, müssen Verkäufer Markeninhaber der Produkte sein. Anders gesagt: Es muss sich um Eigenmarken handeln. Und: Händler müssen Mitglied bei Fulfillment by Amazon (FBA) sein. Dabei handelt es sich um ein kostenpflichtiges Programm, das ihnen einen Zugang zu den Lager- und Versandservices von Amazon gewährt. Sold by Amazon selbst kostet Händler keine Gebühr. Ob und wann der Service nach Deutschland kommt, ist bisher nicht bekannt.