Beim Thema Payment waren deutsche Verbraucher bisher konservativ. Allen neuen Möglichkeiten wie Mobile Payment und kontaktlosen Kartenzahlungen zum Trotz griffen sie nach wie vor gerne zu Scheinen und Münzen. Aktuelle Studien, unter anderem von Glory, einem Cash-Management-Technologie-Anbieter, Statista, der Deutschen Bundesbank und der Schufa haben nun untersucht, ob das auch heute noch so ist. Wie bezahlt Deutschland in stationären Geschäften?

Payment: Wann bezahlt Deutschland bar?

76 Prozent der Deutschen führen ihren Einkauf im Einzelhandel nach wie vor mit Bargeld durch. Die Umsätze mit bargeldlosen Verfahren haben mit Bargeld jedoch fast gleichgezogen, wie gut 48 Prozent zeigen. Zu diesem Ergebnis kamen Untersuchungen von der Deutschen Bundesbank, dem EHI, ING und der Schufa.

Besonders gern greifen deutsche Verbraucher zum Bargeld, wenn sie kleine Beträge bezahlen müssen. So liegt der durchschnittliche Einkaufsbetrag dabei bei unter 15 Euro. Sie nutzen die Kreditkarte, wenn der Einkauf im Durchschnitt bei rund 50 Euro liegt. Im Lebensmitteleinzelhandel kommt für deutsche Kunden kaum etwas anderes infrage als eine Bargeldzahlung. So greifen 70 Prozent in Supermärkten zu Münzen und Scheinen. 79 Prozent wollen kleine Einkäufe wie beim Bäcker oder am Kiosk ebenfalls mit Bargeld begleichen.

Wie stehen jüngere Generationen zu Bargeld?

Jüngere Verbraucher nutzen Karten- und Mobile Payment zwar grundsätzlich öfter als der Durchschnitt, Bargeld ist jedoch auch bei ihnen die Nummer 1, um einen Einkauf zu tätigen. Dennoch glauben 88 Prozent der Jugendlichen, dass digitale Payment-Methoden in Zukunft wichtiger werden. Dennoch bezahlen 63 Prozent von ihnen heute lieber mit Bargeld als mit Giro- oder Kreditkarte. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage von Glory und Statista.

Das spricht gegen neue Zahlungsmethoden

Deutsche Verbraucher sprechen neuen Zahlungsmethoden klare Vorteile aus. So finden 69 Prozent, dass Mobile Payment das Bezahlen im Einzelhandel schneller macht. 59 Prozent sagen, dass es einen Einkauf weniger kompliziert macht. Was hält sie also davon ab, zum Smartphone oder zur Karte zu greifen?

Deutsche Kunden haben Sicherheitsbedenken. So empfinden 59 Prozent, dass sie bei digitalen Zahlungsmitteln weniger Kontrolle haben. 88 Prozent schätzen die Anonymität von Bargeldzahlungen. Insgesamt halten sie daher Scheine und Münzen für deutlich sicherer als digitales Payment.

Payment nach der Corona-Krise

Ob deutsche Verbraucher auch nach der Corona-Krise weiter bevorzugt mit Bargeld bezahlen wollen, bleibt abzuwarten. Kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten könnten durch die Pandemie an Bedeutung gewinnen. Das Smartphone dürfte dabei jedoch nicht als Konkurrenz zum Bargeld werden. Denn: Die Displays gelten als besonders schmutzig.