Mit jedem Tag bauen die großen Shops am Markt ihre Dominanz im E-Commerce aus. Kleine und mittelständische Händler schauen dabei in die Röhre. Sie haben weder die finanziellen Möglichkeiten noch die Reichweite, ihren Umsatz zu halten oder gar zu steigern. Viele von ihnen wenden sich daher Online-Marktplätzen zu, um mehr Kunden erreichen und so mehr Kaufabschlüsse generieren zu können. Sind die Marktplätze dabei der richtige Schritt, um am Markt überleben zu können?

Warum kleine und mittlere Unternehmen das Nachsehen haben

Der Online-Handel liegt in den Händen von einigen wenigen Shops. Denn: Die zehn größten Händler generieren ein Drittel aller Umsätze im E-Commerce. Sie profitieren dabei vor allem von ihrer großen Reichweite und den finanziellen Mitteln, globale Vermarktungsstrategien fahren zu können. Das macht es kleinen und mittleren Händlern schwer. So gaben 36 Prozent von ihnen in einer Studie von DHL Paket und dem IFH Köln an, dass fehlende Reichweite und Vermarktung sie daran hindern, mit den Großen mithalten zu können. Daneben hindern sie auch fehlendes Personal (25 Prozent), Lagerfläche (25 Prozent) und technische Strukturen (20 Prozent) daran, mehr vom E-Commerce-Kuchen abzubekommen. Die Lösung vieler Shop-Betreiber heißt daher heute: Amazon und/oder eBay. Können sie durch das Anbieten ihrer Produkte auf Online-Marktplätzen gegen die großen Player am Markt bestehen?

Online-Marktplätze als zweischneidiges Schwert

Online-Marktplätze sind für Händler eine zweischneidige Angelegenheit. So bescheren sie ihnen zum einen eine hohe Reichweite und somit vollkommen neue Vermarktungsfenster für ihre Produkte. Das Resultat: Sie können neue Kunden gewinnen und so ihre Umsätze steigern. Auf der anderen Seite begeben sich Händler auf diese Weise in eine starke Abhängigkeit zu den Online-Marktplätzen. Denn: Viele Shops machen dort mittlerweile einen Großteil ihres Umsatzes. Knapp ein Drittel der Händler gab daher in der Studie von DHL und dem IFH an, sich von den Marktplatzbetreibern abhängig zu fühlen. 52 Prozent ließen wissen, immer mehr abhängig zu werden, da sie steigende Teile ihres Umsatzes auf den Marktplätzen generieren. Und: Händler müssen oftmals hohe Provisionen auf Amazon und eBay zahlen, so dass die Marktplätze zwar höhere Umsätze machen lassen, die Margen jedoch fallen.

Was Händler gegen eine Abhängigkeit von Online-Marktplätzen tun können

Um nicht in eine stärkere Abhängigkeit zu den Online-Marktplätzen zu geraten, müssen Händler für ihren Shop Alleinstellungsmerkmale schaffen und sich so von der Konkurrenz abheben. Das wiederum gibt ihnen die Möglichkeit, wieder mehr Umsätze über den eigenen Shop einzufahren – anstatt über die Marktplätze. Die Studie sieht dabei vor allem drei wesentliche Maßnahmen, auf die sich Händler konzentrieren sollten:

Kundenorientierung

Auch wenn der Service vieler Shops heute bereits ein hohes Level erreicht, sieht die Studie vor allem noch Potenzial beim Kundenservice und der Beratung. Schaffen es Händler hier, Leistungsversprechen zu geben, die Kunden einen echten Mehrwert bieten, können sie sich von der Konkurrenz abheben. Denn: Kunden legen nach wie vor höchsten Wert auf ein Einkaufserlebnis, das voll und ganz auf sie zugeschnitten ist.

Logistik

Neben einem ausgezeichneten Service sind Kunden bei einem Shop vor allem der Versand und die Lieferung wichtig. Bestellung, Versand, Sendungsverfolgung und Retouren sollten daher nicht nur fehlerfrei ablaufen, sondern vor allem die Erwartungen der Kunden erfüllen. Diese erwarten neben absoluter Zuverlässigkeit auch eine hohe Geschwindigkeit in der Abwicklung und günstige Versandpreise.

Stationäre Geschäfte

Obwohl der Online-Markt ungebremst wächst, bleibt das stationäre Geschäft für kleine und mittelständische Shop-Betreiber ein Erfolgsfaktor. Daher verfolgen 64 Prozent von ihnen einen Multi-Channel-Ansatz. Dabei nutzen 82 Prozent ihren Laden als Lager für den Verkauf vor Ort sowie für das Online-Geschäft.

Jetzt alle Zahlen und Erkenntnisse der Studie von DHL und dem IFH einsehen.