Amazon passt die Gebühren auf seiner Plattform an. Um der aktuellen Branchendynamik gerecht zu werden, verändert das Unternehmen verschiedene Provisionsgebühren und führt eine Mindestverkaufsgebühr ein. Mit welchen Abgaben müssen Händler bald kalkulieren? Und ab wann gilt das neue Gebührenmodell?

Gebührenmodell mit neuen Provisionsgebühren

Amazon senkt für verschiedene Kategorien seine Provisionsgebühren. Diese beziehen sich auf den Gesamtverkaufspreis. Das heißt: Die Gebühren beziehen sich auf die Summe aus Produktpreis und Versandkosten. Kommt eine Geschenkverpackung zum Einsatz, zählt diese mit in den Gesamtverkaufspreis hinein.

Amazon senkt die Provision für Artikel bis maximal 10 Euro aus den Kategorien Babyprodukte, Beauty, Lebensmittel (bis auf Bier, Spirituosen und Wein) und Drogerie von 15 auf 8 Prozent. Bei Produkten über 10 Euro müssen Händler weiterhin 15 Prozent zahlen. Das neue Gebührenmodell sieht zudem weniger Provision beim Verkauf von Möbeln und Wohnaccessoires über 200 Euro vor. Dabei müssen Händler bald nur noch 10 statt 15 Prozent entrichten. Eine Ausnahme bilden hier Matratzen. Hier bleibt es bei den 15 Prozent. Bei Möbeln, die weniger als 200 Euro kosten, müssen Verkäufer ebenfalls weiter 15 Prozent zahlen. Besonders stark senkt Amazon die Gebühr beim Verkauf von Schmuck. Bei Produkten, die über 250 Euro kosten, fallen bald nur noch 5 statt 20 Prozent an.

Gebührenmodell mit neuer Mindestverkaufsgebühr

Damit Amazon bei Niedrigpreisartikeln auch entsprechend Umsatz macht, führt der Marktplatz eine Mindestverkaufsgebühr in Höhe von 30 Cent pro Artikel ein. Das bedeutet: Unabhängig davon, wie teuer ein Produkt ist, müssen Verkäufer mindestens eine Provisionsgebühr von 30 Cent an Amazon entrichten. Das gilt nicht für die Kategorie Medien, welche Videos, Konsolen, Bücher, Musik, DVDs und Software umfasst. Ebenso müssen Händler bei der Kategorie Lebensmittel keine Mindestverkaufsgebühr zahlen.

Gründe für das neue Gebührenmodell

Viele Händler dürfte die teilweise starke Senkung der Gebühren irritieren. Amazon macht das jedoch nicht ohne Grund. Im Segment Möbel und Wohnaccessoires beispielsweise hat das Unternehmen bisher nur wenig Fuß fassen können. Dafür ist die Konkurrenz von Home24, Ikea und Co. zu stark. Um sich hier in eine bessere Position begeben zu können, senkt Amazon die Provisionen besonders stark. Daneben sorgen die niedrigeren Provisionen auch für einen stärkeren Wettbewerb auf Amazon, da Händler auf diese Weise mehr Spielraum bei der Preisgestaltung haben.

Das neue Gebührenmodell gilt ab dem 5. Juni. Auf Seller Central führt Amazon alle neuen Preise übersichtlich auf.