Bisher hatten Händler die volle Verantwortung, wenn sie eine neue Produktseite bei Amazon erstellt haben. Das ändert der Marktplatz jetzt. Shop-Betreiber legen die Produktseiten zwar nach wie vor selbst an, Amazon leitet diesen Prozess aber nun nach eigenen Kriterien. Worauf können sich Händler einstellen?
So lief die Erstellung von Produktseiten bisher
Bisher lag es in der Hand der Händler, wie die erste Produktseite zu einem Artikel aussah. Fügte ein Händler ein neues Produkt hinzu, war er für die Beschreibung und die zur Verfügung gestellten Produktdetails selbst verantwortlich. Er besaß daran dann auch die Schreibrechte. Andere Händler mussten sich an dieser Produktbeschreibung orientieren. Das Resultat: Produktseiten waren nicht immer übersichtlich und oft nicht von anderen Angeboten – wie zum Beispiel Kombiangeboten – zu unterscheiden, da diese einfach als Variante eines einzelnen Produkts geführt wurden.
So soll die Erstellung zukünftig laufen
Händler müssen bald einen achtstufigen Prozess durchlaufen, wenn sie ein neues Produkt oder eine neue Produktvariante anlegen wollen. Auf diese Weise will der Marktplatz einheitliche und unternehmenskonforme Produktbeschreibungen kreieren, die weder Verkäufer noch Käufer verwirren. In der Praxis sollen Produkte so immer in der richtigen Produktkategorie auftauchen.
Was heißt das für Händler?
Händler haben damit nicht mehr das letzte Wort, was Content und SEO der Produktbeschreibungen angeht. Denn: Verkaufen mehrere Händler das gleiche Produkt über eine Detailseite, kombiniert Amazon die Infos, die die Händler zur Verfügung stellen. Auf diese Weise will der Marktplatz Einkäufern umfassende und vor allem brauchbare Informationen zu Artikeln bieten. Das bedeutet: Shop-Betreiber machen nur noch Vorschläge und Empfehlungen, was die Texte und Infos auf den Produktseiten angeht.
Amazon hat es so auch selbst in der Hand, die Seiten für Google zu optimieren. Das dürfte für Händler grundsätzlich ein Vorteil sein. Es nimmt ihnen gleichzeitig jedoch auch die Möglichkeit, bestimmte Keywords an wichtigen Stellen zu verwenden, um innerhalb von Amazon ein besseres Listing zu erzielen.
Fazit
Ob die neuen Produktseiten für Händler tatsächlich ein Vorteil sind und ihre Verkäufe steigern können, bleibt noch abzuwarten. Denn: Amazon muss dafür einen intelligenten Stufenprozess zur Verfügung stellen, der wirklich die besten Infos zu den Produkten vereint – und nicht für noch mehr Verwirrung sorgt. Im Idealfall schafft Amazon jedoch so eine höhere Qualität der Produktseiten. Davon würden dann sowohl Händler als auch Verbraucher profitieren.