Das Thema Nachhaltigkeit dringt immer tiefer in das Bewusstsein und damit in den Alltag der Verbraucher. Das hat auch Auswirkungen auf Online-Händler. Denn: 60 Prozent aller Kunden kaufen heute mit einem anderen Verständnis ein. Sie achten nicht mehr nur auf die Qualität und die Preise von Produkten, sondern beispielsweise auch auf die Herkunft, die Art der Herstellung sowie die Wiederaufbereitung von Ware. Eine aktuelle Studie hat jetzt untersucht, wie viele Händler nachhaltig wirtschaften und wie sie das Thema Nachhaltigkeit angehen. Wie ist der aktuelle Stand in Deutschland?
So achten Händler auf Nachhaltigkeit
92 Prozent der Händler halten das Thema Nachhaltigkeit im E-Commerce für wichtig. Wie sehr sie sich dafür einsetzen, variiert jedoch stark von Bereich zu Bereich. So vermeidet jeder zweite Shop-Betreiber Plastik in seinen Verpackungen. Oftmals verwenden sie gut erhaltene Verpackungen aus Retouren wieder. Und: Sie optimieren die Verpackungsgrößen. Das Resultat: Sie müssen weniger Material einsetzen. Lediglich 9 Prozent gaben an, nicht auf nachhaltige Verpackungssystem zu setzen. 11 Prozent berücksichtigen das Thema Nachhaltigkeit bei ihren Verpackungsmaterialien gar nicht.
Großen Nachhalbedarf haben Händler noch bei der Wahl ihrer Hoster und ihres Stromanbieters. So gaben 43 Prozent an, weder einen Green Hoster zu verwenden noch ihren Strom aus einer alternativen Energiequelle wie Windenergie zu beziehen. Der Grund: Sie sind sich diesem Aspekt der Nachhaltigkeit nicht bewusst.
Beim Thema Retouren sieht der Stand ähnlich aus. Zwar verwenden einige Händler gut erhaltene Verpackungen wieder. Die Hälfte der Shop-Betreiber ließ jedoch wissen, Rücksendungen nicht nachhaltig anzugehen. Die meisten Händler gaben an, kaum Retouren zu erhalten.
Wie kommunizieren Händler das Thema Nachhaltigkeit?
Händler, die nachhaltige Aspekte in ihr tägliches Wirtschaften aufgenommen haben, kommunizieren das noch nicht ausreichend. Nur 44 Prozent lassen es ihre Kunden wissen, wenn sie bei Retouren, Hosting oder Verpackungen auf die Umwelt achten. Dabei kommunizieren sie ihre Bemühungen entweder über ihre Webseite (33 Prozent) oder die sozialen Netzwerke (28 Prozent).
Insbesondere hier liegt noch viel Potenzial, um Kunden vom eigenen Shop zu überzeugen. Denn: Viele Verbraucher würden sich heute für einen Einkauf entscheiden, wenn sie davon erfahren, dass sich ein Shop dem Thema Nachhaltigkeit widmet. Nicht umsonst richten großen Händler wie Zalando und Asos ihre Marketing-Strategien immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit aus.