Mit der starken Präsenz von Online-Marktplätzen im Web stellt sich immer mehr Händlern die Frage, ob sich ein eigener Webshop lohnt. Der Vertrieb von Produkten über einen Marktplatz erleichtert Vieles und lässt Aufwand und Ausgaben niedrig halten. Mit welchem Kanal lässt sich jedoch mehr Geld verdienen? Welcher Vertriebskanal ist lukrativer?

Marktplatz oder Onlineshop: Duell der Kanäle

Der Warenwirtschaftssystem-Anbieter Billbee hat zu diesem Thema in einer Studie die Stärken und Schwächen beider Kanäle untersucht. Im Fokus standen dabei die Marktplätze eBay und Amazon sowie über 1000 Onlineshops verschiedener Händler. Um ein möglichst genaues Bild ausarbeiten zu können, hat Billbee die Daten über einen Zeitraum von neun Monaten in diesem Jahr gesammelt. Dabei wurden u.a. entscheidende Faktoren wie die Anzahl der Bestellungen, der Warenkorbwert und Umsätze untersucht.

  • Anzahl der Bestellungen

Wie viele Bestellungen gehen bei Amazon, eBay und Onlineshops monatlich ein? Hier liegt wie zu erwarten Marktplatz Amazon klar vorn. 390 Bestellungen gehen auf der Plattform im Monat pro Händler ein. Damit liegt der Bezos-Konzern weit vor Händlern mit eigenem Shop (165 Bestellungen) und eBay (144 Bestellungen).

  • Warenkorbwert

Eine hohe Zahl an Bestellungen ist nur wenig wert, wenn die Bestellsumme nicht stimmt. Wie hoch liegt also der durchschnittliche Warenkorbwert der einzelnen Vertriebskanäle? War Amazon bei der Anzahl der Bestellungen noch mit Abstand Klassenprimus, liegt der Marktplatz mit durchschnittlich 20,80 Euro hier auf dem letzten Rang. Onlineshops sind deutlich stärker: 55,82 Euro landen hier im Schnitt pro Bestellung im Warenkorb. eBay kommt auf 32,50 Euro und ist damit zwischen Amazon und Onlineshops platziert.

  • Umsätze

Amazon weist eine Vielzahl von monatlichen Bestellungen auf, Onlineshops punkten dagegen mit einem höheren Warenkorbwert. Wie steht es also um die Umsätze der Vertriebskanäle? Onlineshops können im Durchschnitt 8.204 Euro pro Monat umsetzen. Verkäufer beim Marktplatz Amazon kommen auf 8.100 Euro. eBay liegt mit 4.698 Euro abgeschlagen auf Platz 3. Onlineshops kreieren also mit weniger Bestellungen mehr Umsätze als ein Marktplatz.

Fazit

Die Auswertung der Zahlen zeigt: Onlineshops können in Sachen Warenkorbwert und monatlichem Umsatz mit Amazon (und eBay) locker mithalten. Und das, obwohl Amazon eine deutlich höhere Reichweite mitbringt. Sich daher als Händler ausschließlich auf den eigenen Shop zu konzentrieren, wäre jedoch verfehlt. Sind die Ressourcen vorhanden, sollten Shopbetreiber auf Multichannel setzen und Plattformen wie Amazon und eBay einbinden.