Influencer Marketing gehört heute für viele Unternehmen genauso zum Marketing-Mix wie SEO, SEA oder SEM. Dabei setzen nicht nur große Betriebe auf einen Influencer als Werbepartner. Auch mittelgroße und kleine Unternehmen bedienen sich ihrer Reichweite, um den Absatz zu steigern. Wie können Händler von Influencer Marketing profitieren? Und worauf sollten sie bei der Auswahl des richtigen Partners achten?

Wie profitieren Händler von Influencer Marketing?

Welch enorme Reichweite Influencer haben, zeigt eine aktuelle Studie des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW). So gab gut ein Viertel der Befragten (26,4 Prozent) an, mindestens ein Mal pro Tag das Profil eines Influencers zu besuchen. Fast die Hälfte (47,8 Prozent), die mindestens ein Mal pro Woche Kontakt mit einem Influencer hat, ließ wissen, bereits beworbene Produkte gekauft zu haben. 

Die Zusammenarbeit mit einem Influencer kann sich für Händler daher lohnen. Mit dem richtigen Partner an ihrer Seite können sie ihren Shop oder ihre Marke bekannter machen, ihr Google-Ranking verbessern, den Traffic auf ihrer Webseite erhöhen und so einen höheren Umsatz erzielen.

So finden Händler den richtigen Influencer

Während die Benefits von Influencer Marketing auf der Hand liegen, ist die Wahl des richtigen Werbepartners nicht ganz so einfach. Denn: Händler können diesen nicht nur nach simplen Faktoren wie der Followerzahl auswählen. Welche anderen Kriterien sollten sie also berücksichtigen?

Budget festlegen

Bevor sich Shop-Betreiber auf die Suche nach einem Influencer machen, sollten sie vorab das Budget festlegen. Die Zusammenarbeit muss nicht unbedingt mehrere tausend Euro kosten. Insbesondere über Micro-Influencer können Händler mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand ihre Produkte bekannter machen. Dabei erreichen sie zwar nur einen Teil ihrer Zielgruppe, dieser ist in der Regel jedoch besonders kaufbereit.

Influencer mit der passenden Einstellung finden

Die größte Herausforderung liegt darin, einen Influencer zu finden, der zur Marke passt und daher Produkte authentisch vermarkten kann. Dazu sollten Händler bisherige Posts und Kooperationen von infrage kommenden Influencern untersuchen. Dabei sollte sich herauskristallisieren, welche Einstellung die Influencer leben und wie sie sich nach außen darstellen. Die eigene Marke und das Image des Influencers sollten die gleichen oder zumindest ähnliche Werte repräsentieren. Schlimmstenfalls kann der Influencer nämlich die Authentizität und den Ruf der Marke bzw. des Händlers schädigen – hier ist also besondere Sorgfalt bei der Auswahl geboten.

Glaubwürdigen Influencer ausmachen

Besonders wichtig ist auch die Glaubwürdigkeit des Influencers. Diese entscheidet, ob eine Kampagne für Unternehmen Erfolg hat – oder dem Image schadet. Denn: Nur, wenn der Influencer die Produkte sympathisch und glaubhaft vermarktet, lassen sich User davon überzeugen. Vor allem die 55 bis 64-Jährigen zweifeln an der Authentizität von Kaufempfehlungen von Influencern. So finden 85 Prozent, dass Influencer Marketing nicht glaubwürdiger ist als andere Werbeformate. Das ergab die eingangs genannte Studie des BVDW. Auch die jüngere Zielgruppe der 16- bis 24-Jährigen vertraut Posts von Influencern nicht blind. So finden 44,2 Prozent Produktempfehlungen von Influencern nicht glaubwürdiger als klassische Werbung.

Damit Posts glaubwürdig sind, sollten Händler und Influencer darauf achten, dass diese als Werbung gekennzeichnet werden. Das ist nicht nur rechtlich vorgeschrieben, sondern vermeidet auch das Risiko, dass sich Nutzer von der Werbung gestört fühlen. Ist ein Post richtig gekennzeichnet, hat mehr als ein Viertel der User kein Problem mit Werbung. Auf diese Zahl kommt die Studie der BVDW.