Immer mehr Händler in Deutschland öffnen ihren Onlineshop auch für Kunden im Ausland, um Reichweite, Kundenzahl und Umsatz steigern zu können. Aktuell verkaufen vier von fünf Webshops ihre Ware auch ins Ausland. Ein grenzüberschreitender E-Commerce ist also längst Alltag im deutschen Handel. Wie bereit sind dabei die Konsumenten für ein Einkaufen im Ausland? Nutzen sie das Angebot internationaler Onlineshops?
Einkaufen im Ausland: PwC-Studie mit aktuellen Zahlen
Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat jetzt 1.200 deutsche Online-Shopper über 18 Jahre befragt, ob, wann und wie sie Angebote ausländischer Webshops wahrnehmen. Dabei zeigt sich: Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) hat bereits einmal im Ausland Ware bestellt. Die jüngere Generation der 18- bis 39-Jährigen nutzt die Möglichkeit eines Einkaufs im Ausland noch öfter: Zwei Drittel haben Produkte in einem internationalen Shop im Ausland geordert. Ein Drittel der befragten Studienteilnehmer können sich ein Einkaufen im Ausland immerhin vorstellen. Lediglich 13 Prozent können sich mit dieser Idee nicht anfreunden.
Warum bestellen Kunden im Ausland?
Was motiviert deutsche Verbraucher also im Ausland gewünschte Ware zu bestellen? Die Gründe liegen auf der Hand: Günstigere Preise lassen 63 Prozent im Ausland einkaufen. Auch die Verfügbarkeit von Produkten spielt eine Rolle. So greifen 53 Prozent auf einen Shop außerhalb von Deutschland zurück, ist der gewünschte Artikel hierzulande (noch) nicht verfügbar. Generell lassen eine größere Auswahl und ein umfangreicheres Sortiment Kunden im Ausland einkaufen, wie 37 Prozent der Studienteilnehmer angaben. Die Rahmenbedingungen müssen dabei jedoch stimmen: So sind deutsche Konsumenten von einem Einkaufen im Ausland überzeugt, wenn ihnen kostenlose Retouren, eine sichere Zahlungsabwicklung und eindeutige Hinweise zu den anfallenden Zollgebühren geboten werden.
Andersherum gesagt: Abschrecken lassen sich deutsche Kunden durch hohe Versandgebühren (46 Prozent), Unklarheit bei den Zollgebühren (46 Prozent) und Bedenken bezüglich Garantie, Gewährleistung und Widerruf (50 Prozent).
Einkaufen im Ausland: Kunden mit gemischten Erfahrungen
Kunden, die im Ausland Ware bestellt haben, haben gemischte Erfahrungen gemacht. 64 Prozent waren dabei zufrieden. Ihre Ware kam gut verpackt und unbeschädigt an. 36 Prozent hatten Probleme durch längere Lieferzeiten oder unerwartete Zollgebühren. Eine gute Produktqualität wurde nur von gut jedem zweiten Online-Shopper (56 Prozent) attestiert.
Was kaufen Verbraucher bei ausländischen Onlineshops? Schuhe und Kleidung finden sich in 53 Prozent der Warenkörbe, gefolgt von Büchern, Musik, Filmen und Videospielen (37 Prozent). Jeder Vierte kauft gerne Beauty-Produkte, wie 23 Prozent in der Kategorie „Gesundheit und Kosmetik zeigen. Schmuck und Uhren sind mit 22 Prozent ähnlich populär. Eingekauft werden diese Artikel vor allem in Onlineshops aus Großbritannien (52 Prozent) und den USA (39 Prozent).
Alle Ergebnisse der Studie in einer grafischen Übersicht finden sich hier.