Der viel diskutierte Einsatz der richtigen Bezahlverfahren im Checkout scheint zumindest vorübergehend zu einem Ende gekommen zu sein. Kunden setzen aktuell vorwiegend auf PayPal, Lastschrift, Rechnung und Kreditkarte, weshalb die meisten Onlineshops eben genau diese Zahlungssysteme anbieten. Dass Konsumenten dabei jedoch nicht immer eine bestimmte Zahlungsvariante bevorzugen, sondern situationsbedingt ein Bezahlverfahren auswählen, zeigt jetzt die aktuelle Ausgabe der ECC-Studie „Payment im E-Commerce Vol. 19 – Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler und der Verbraucher“. Dabei wurden gut 2.000 deutsche Online-Shopper und über 560 Online-Händler bezüglich der Nutzung verschiedener Bezahlverfahren befragt.
Bezahlverfahren: situationsabhängiger Einsatz durch Verbraucher
Je nach Produkt und Dienstleistung sowie der Kaufintention wählen Kunden ein anderes Bezahlverfahren aus. Besonders auffällig ist dabei die Wahl der Payment-Option, wenn Kunden bereits bei Online-Bestellung eine Retoure planen oder zumindest in Erwägung ziehen. So zeigen die Ergebnisse der Studie des ECC, dass sich 46 Prozent der Kunden, die bereits bei Kaufabschluss ein Zurückschicken der Ware in Betracht ziehen, für einen Rechnungskauf entscheiden. 41 Prozent der Konsumenten, die bei der Bestellung wissen, dass sie das Produkt wieder retournieren werden, wählen ebenfalls den Kauf auf Rechnung – doppelt so häufig als ohne geplante Retoure. Die Zahlen werden natürlich vor allem im Fashion-Segment bestätigt. Kunden wollen zuhause erst überprüfen, ob die Ware gefällt/passt, weshalb bei jeder Bestellung stets eine Retoure denkbar ist. Daher kaufen 42 Prozent der Fashion-Shopper online per Rechnungskauf ein.
Dienstleistungen über Kreditkarte
Neben der Käuferintention ist die Wahl des Bezahlverfahrens vor allem auch vom bestellten Produkt oder bestellter Dienstleistung abhängig. Die ECC-Studie fand heraus, dass Dienstleistungen wie Reisen und Tickets am liebsten über Kreditkarte bezahlt werden. 45 Prozent der in der Studie befragten Teilnehmer gaben an, dieses Bezahlverfahren genutzt zu haben. Zum Vergleich: Auf alle Käufe bezogen werden online nur 17 Prozent der Artikel per Kreditkarte bezahlt.
Dienstleistungen finden sich oft in einem hochpreisigen Segment wieder und müssen in der Regel im Voraus bezahlt werden. Daher schätzen Kunden die Rückabwicklungsmöglichkeit von Kreditkartenzahlungen, was die Präferenz bei der Wahl des Bezahlverfahrens erklärt.
Mobile Käufe über PayPal
Weiterhin sagt auch das gewählte Endgerät für die Online-Bestellung etwas über die Wahl der Paymentoption aus. 34 Prozent der Kunden, die über Smartphones einen Kauf tätigen, entscheiden sich für PayPal als Zahlungsmittel. Erneut zum Vergleich: Am PC und Laptop liegt dieser Wert nur bei 24 Prozent. Der Grund für die Beliebtheit von PayPal für Mobile liegt auf der Hand: Während andere Zahlungsvarianten durch die benötigte Eingabe von Bankdaten und Rechnungsadresse die Usability beeinträchtigen, lässt sich über PayPal mit wenigen Klicks Ware bestellen.