Während zahlreiche Händler Filialen ihrer stationären Geschäfte schließen, um den Schwerpunkt auf den Online-Handel mittels eines guten und durchdachten Webshops zu legen, geht Versandhändler Otto einen anderen Weg: Otto plant aktuell zusätzliche stationäre Geschäfte zu eröffnen.
Otto stark vertreten in Deutschland
Zurzeit ist Otto mit ca. 1000 Läden auf dem stationären Markt vertreten, unter anderem mit dem Mode-Geschäft Bonprix, dem Spielzeughandel myToys und dem Sport- und Freizeitartikel-Anbieter Sport Scheck. Insbesondere die Marke Sport Scheck soll weitere Filialen erhalten. Bislang finden sich die Geschäfte vorwiegend in Großstädten, mit der Eröffnung neuer Verkaufsstellen sollen vor allem Mittelstädte in Angriff genommen werden. Bisher gibt es in Deutschland 17 Filialen von Sport Scheck, bis 2020 soll die Zahl auf 25 bis 30 wachsen. Weiterhin denkbar sind laut Otto auch eigene Läden für andere Formate, wie den Spezialversender Sheego, der Damenmode ab Größe 40 führt. Die Hauptmarke Otto selbst soll jedoch keine stationären Geschäfte erhalten.
Zurückzuführen ist diese Strategie zum einen auf den Umsatz, den Sport Scheck generiert. So hatte Sport Scheck zuletzt über 400 Millionen Euro Umsatz erzielen können und gilt so als tragende Säule des Geschäfts. Zum anderen verfolgt Otto das Konzept eines gut strukturierten und ausgebauten Multichannels. Neben E-Commerce-Experten sieht auch der Retail-Vorstand von Otto die Verbindung der verschiedenen Marketing-Kanäle als ein Erfolgsrezept für die Zukunft. Eine intelligente Verzahnung der On- und Offline-Kanäle soll Sport Scheck und somit auch Otto noch erfolgreicher wirtschaften lassen.
Vorbild myToys
Vorbild des Konzepts, das Otto mit Sport Scheck verfolgt, ist die Otto-Tochter myToys, die ursprünglich als reines Online-Geschäft konzipiert war. Doch erst mit der Einführung von stationären Verkaufsstellen bekam das Spielzeugwarengeschäft Bekanntheit und wurde so erfolgreich. Aktuell befinden sich bei Otto einige Konzepte für Filialneueröffnungen in der Prüfphase, die Eröffnung von realen Läden ist jedoch beschlossene Sache, da man sich bei Otto verspricht, auf diese Weise nicht nur Neukunden gewinnen zu können, sondern auch „ganzheitlich in der Lebenswelt“ der Verbraucher vertreten zu sein.