Nach 10 Jahren am Markt will sich Twitter verändern. Die Zahl der aktiven Nutzer war zuletzt etwas zurückgegangen, so dass Erfinder Jack Dorsey vor gut zwei Monaten eine Abschaffung der Obergrenze von 140 Zeichen ins Gespräch gebracht hatte. User seien daran interessiert, auch längere Texte zu veröffentlichen, so dass immer öfter Screenshots als Ausweichoption genutzt würden, um mehr Informationen platzieren zu können. Mehr Zeichen sollten den Kanal für Einsteiger attraktiver machen und das Interesse an Twitter wieder stärken.
Die ursprüngliche Begrenzung der Tweets auf 140 Zeichen geht darauf zurück, dass das Medium anfangs auf SMS-Basis lief und Usern somit technisch nicht mehr Raum bieten konnte.

Twitter: Mehr Text über Bildunterschriften

Dieses Vorhaben nahm Twitter jetzt jedoch wieder zurück. Dorsey bezeichnete die 140 Zeichen als „eine gute Beschränkung für uns“. Damit sind Nutzer also nach wie vor daran gebunden, prägnant in 140 Zeichen ihre Message niederzuschreiben. Um Usern jedoch eine andere Möglichkeit an die Hand zu geben, mehr Informationen in ihre Posts zu packen, erlaubt das Unternehmen jetzt bei Bildern das Hinzufügen von Beschreibungen. Hochgeladene Fotos können also nun zusätzlich zu den 140 Zeichen mit Bildunterschriften versehen werden. Diese sind unabhängig von der begrenzten Zahl der Tweets und ermöglichen 420 Zeichen.

Um die neuen Bildbeschreibungen hinzuzufügen, müssen User auf einen Button klicken, der am unteren Bildrand des entsprechenden Fotos eingeblendet wird.

Twitter Bildunterschriften: Für eine größtmögliche Leserschaft und Barrierefreiheit

Mit den neuen Bildunterschriften will der Konzern einen weiteren Schritt in Richtung Barrierefreiheit gehen. Menschen mit Sehbehinderung haben auf die Beschreibung über ihre Unterstützungstechnologie, wie z.B. Blindenschrift oder Bildschirmleser, Zugriff, erklärt Entwickler Todd Kloots auf dem Twitter-Blog. Gleichzeitig strebt man mit dieser Erweiterung an, die verbreiteten Bilder für eine möglichst große Leserschaft verfügbar zu machen.

Attraktiv sind die nun möglichen Bildunterschriften vor allem auch für Shopbetreiber. Diesen steht endlich mehr Raum für Botschaften zur Verfügung, um Kunden für ihr Produkt zu interessieren. APIs und Twitter Cards wurden dementsprechend bereits angepasst. Mit dieser Neuerung könnte Twitter sein Ziel erreichen und wieder steigende Zahlen aktiver Nutzer erreichen.