Nicht nur der Online-Handel innerhalb Deutschlands erlebt einen Boom, auch der Cross-Border-Commerce gewinnt zunehmend an Bedeutung. Mehr und mehr Konsumenten nutzen die Möglichkeiten des einfachen Online-Shoppings und bestellen Produkte aus den USA, Großbritannien oder gar China. Eine von PayPal in Auftrag gegebene und vom Meinungsumfrageinstitut Nielsen durchgeführte Studie hat jetzt das grenzüberschreitende Shoppingverhalten näher untersucht. Im Fokus standen dabei die Märkte in Deutschland, den USA, Großbritannien, Australien, Brasilien und dem chinesischen Festland. Der Handel, den diese Märkte im Jahr 2013 zusammen generieren werden, wird einen Wert von ca. 105 Milliarden US-Dollar aufweisen. Dabei werden 94 Millionen Verbraucher regelmäßig im Ausland Produkte online erwerben. Die Studie prognostiziert für 2018 eine Verdreifachung dieses Warenwertes: In 6 Jahren werden voraussichtlich 307 Milliarden US-Dollar für Online-Shopping im Ausland ausgegeben, wobei diese von 130 Millionen Konsumenten in Umlauf gebracht werden.

Favorit der ausländischen Online-Shopper ist die USA. 45 Prozent der befragten Kunden ordern Produkte aus Amerika, was zu einem Teil sicherlich auf die günstigeren Preise von Kleidung von so populären Marken wie Abercrombie & Fitch oder Hollister zurückzuführen ist. Dahinter folgt Großbritannien mit 37 Prozent. Entscheidenden Anteil daran dürfte gewiss der größte britische Online-Versandhandel Asos haben, der seine Zielgruppe (Männer und Frauen im Alter von 18 bis 34 Jahren) mit Mode und Beauty versorgt. Auf den weiteren Plätzen folgen das chinesische Festland (26 Prozent), Hongkong (25 Prozent), Kanada (18 Prozent), Australien (16 Prozent) und Deutschland (14 Prozent). Gekauft werden von ausländischen Kunden dabei vor allem Kleidung, Schuhe und Accessoires, die zusammen einen Warenwert von 12,5 Milliarden US-Dollar aufweisen. Daneben sind vor allem Produkte aus den Segmenten Beauty und Gesundheit gefragt. 7,6 Milliarden Dollar geben die Konsumenten dafür aus. Auf Platz 3 der beliebtesten Artikel folgt dann Unterhaltungselektronik sowie Computer-Hardware (jeweils 6 Milliarden USD). Dahinter finden sich Schmuck und Uhren (5,8 Milliarden) und elektronische Haushaltsgeräte (5,4 Milliarden).

Warum bestellen Verbraucher im Ausland?

Warum kaufen so viele Verbraucher online Produkte aus dem Ausland? Die Studie hat ermittelt, dass die meisten Kunden (80 Prozent) in den genannten Märkten bestellen, da sie auf diese Weise Geld sparen. Elektronik oder Kleidung erweist sich beispielsweise in China oder den USA einfach häufig günstiger als hierzulande. Auch das größere Produktsortiment vieler ausländischer Onlineshops motiviert Konsumenten, sich Ware aus anderen Ländern zuschicken zu lassen (79 Prozent). Neben der größeren Vielfalt und den zum Teil günstigen Preisen sind Verbraucher auch auf der Suche nach qualitativ hochwertigen und authentischen Produkten.

Cross-Border-Commerce in Deutschland

Die internationale Nachfrage nach deutschen Produkten ist groß. 2013 wird laut der Studie der Export in die Länder USA, Großbritannien, China, Australien und Brasilien bei 2,9 Milliarden Euro liegen. 2018 soll der Warenwert auf 8,3 Milliarden Euro ansteigen, was Deutschland zu einer der führenden Online-Shopping-Destinationen macht. Hauptkundschaft sind dabei Konsumenten aus den USA, die 2013 bei deutschen Onlineshops Waren im Wert von 1,3 Milliarden Euro bestellen werden. Auch in China sind deutsche Produkte beliebt. 27 Prozent der in der Studie befragten chinesischen Online-Shopper werden Produkte im Wert von 863 Millionen Euro kaufen. 19 Prozent der Online-Kunden aus Großbritannien gaben ebenfalls an, Ware aus Deutschland erwerben zu wollen, die zusammen einen Wert von 619 Millionen Euro aufweisen werden.