Eine ausgezeichnete Präsentation in Onlineshops beinhaltet nicht nur ein Design, das die Aufmerksamkeit der Kunden mit Eyecatchern gewinnt, sondern auch ansprechende Produkttexte, die ein interessantes Bild der angebotenen Ware zeichnen und den User zum Kauf einladen. Zu viele Produktbeschreibungen im E-Commerce erweisen sich jedoch als leere Worthülsen, die Kunden nur selten ganze Produkttexte lesen lassen, geschweige denn zu einem Kaufabschluss bringen. t3n, das Magazin für digitales Business, hat daher kürzlich wertvolle Tipps veröffentlicht, die Webshops helfen sollen, bessere Produkttexte zu schreiben.

 Tipp 1: Fakten veranschaulichen

Zahlreiche Produkttexte in Onlineshops weisen eine Vielzahl von Fakten und Produkteigenschaften auf, die sich nur schwer lesen lassen. Für den durchschnittlichen Kunden sind diese Informationen uninteressant, da er damit nichts anfangen kann. Verbraucher müssen überzeugt werden, Produkte zu kaufen, weshalb nicht nur die Fakten genannt, sondern auch die daraus resultierenden Vorteile aufgeführt werden müssen. Als Beispiel bietet sich die Leuchtdauer von Glühbirnen an. Produktbeschreibungen, die lediglich auf eine Gesamtleuchtdauer von 10.000 Stunden verweisen, zeigen dem Kunden nicht, warum er genau diese Glühbirne kaufen sollte, da eine derartige Zahl von Laien, also dem durchschnittlichen Käufer, nicht eingeordnet werden kann. Webshop-Betreiber sollten daher statt dieser Zahl einen konkreten Bezug liefern und angeben, wie viel länger diese Glühlampe im Vergleich zu herkömmlichen Lampen leuchtet. Ein Verweis auf eine 10-fach längere Glühleistung im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen und der damit verbundenen Einsparung von viel Geld lässt Kunden den für sie persönlichen Vorteil auf einen Blick erkennen und somit eher einen Einkauf tätigen.

Tipp 2: Beweise für Fakten liefern

Ähnlich wie die bloße Nennung von Fakten hat auch die Verwendung von leeren Worthülsen wie „Superpreis“, „Marktführer“, „Top-Qualität“ oder „Spitzenklasse“ keine (positive) Wirkung auf Verbraucher. Um Kunden von einem Kauf überzeugen zu können, müssen gehaltvolle Beweise angeführt werden. Formulierungen wie „Optimale Schreibtischleuchte vom deutschen Marktführer“ sind nichtssagend. „Blendfreie Schreibtischleuchte, in über 100.000 deutschen Büros im Einsatz“ wiederum zeigt, warum die Schreibtischleuchte optimal ist und warum es sich beim Hersteller um den deutschen Marktführer handelt. Die Erklärung der Vorteile und der Nachweis der Beliebtheit des Produkts lassen Kunden letztendlich zu einem Kauf bewegen.

Tipp 3: Adjektive gewählt einsetzen

Adjektive in Produkttexten sollten ausgewählt und sparsam eingesetzt werden. Ein Übermaß an Adjektiven stört den Lesefluss und wirkt nicht selten übertrieben und unangebracht. Sätze wie „Dieser hochwertige, handgefertigte Messerblock gehört zu einer Serie sorgfältig ausgewählter und im romantischen Landhausstil liebevoll gestalteter Küchengeräte“ sind eine Aneinanderreihung von Adjektiven, die den User nur schwer den wirklichen Kern des Satzes herauslesen lassen. Abgespeckt würde die Version dann so aussehen: „Dieser handgefertigte Messerblock passt hervorragend in Ihre Landhausküche.“ Diese deutlich klarere Aussage lässt Kunden auch beim Überfliegen eines Produkttextes sofort erkennen, um was für einen Messerblock es sich handelt. Als Faustregel lässt sich sagen, dass immer nur ein Adjektiv vor einem Nomen stehen sollte, wobei emotionale Adjektive angebracht sind, die vom Verbraucher nicht überlesen werden. Wörter wie „schön“ oder „gut“ stechen dem Leser nicht ins Auge, Wörter wie „entzückend“ jedoch schon. Dabei ist zu beachten, dass die eingesetzten Adjektive nicht für den Kunden ohnehin Offensichtliches beschreiben. Sind verkaufsentscheidende Details bereits auf dem Produktbild zu sehen, müssen diese nicht zusätzlich in die Beschreibung mit aufgenommen werden.

Tipp 4: Produkttexten Persönlichkeit verleihen

Die Produkttexte der Big Player im E-Commerce weisen meist einen sachlichen Ton auf, der sich ausschließlich auf die Fakten des Produkts konzentriert und so stets eine Distanz zum Kunden hält. Gerade eine persönliche Note kann jedoch den Unterschied machen und User ansprechen. Daher ist es ratsam, nicht den Namen der Firma einzusetzen, sondern mit Begriffen wie „wir“ oder „ich“ bewusst die Nähe zum Kunden zu suchen. Das verleiht dem Unternehmen ein Gesicht und baut bereits beim Browsen Vertrauen zum Konsumenten auf. Eine weitere mögliche Maßnahme, Produkttexte persönlicher zu gestalten, ist der Einsatz von unterhaltsamen Anekdoten oder Fragen, die den Kunden zu einem (inneren) Dialog bewegen.

Tipp 5: Korrekturen vornehmen

Auch wenn die Zeit von Online-Händlern knapp bemessen ist und insbesondere Produkttexte einen enormen zeitlichen Aufwand darstellen, darf eine abschließende Kontrolle, Korrektur und Überarbeitung der fertigen Beschreibungen nicht ausgelassen werden. Daher gilt es, Produkttexte auf Rechtsschreibung, Grammatik und Stil Korrektur zu lesen (oder lesen zu lassen). Auch die Semantik und Wirkung des Textes ist noch einmal auf Richtigkeit und Klarheit zu überprüfen. Sind die Vorteile des Produkts eindeutig aufgeführt? Ist die Argumentation logisch? Ein Hineinversetzen in die Perspektive des Kunden hilft zu prüfen, ob alle relevanten Fragen beantwortet sind.