Die letzte Meile ist aktuell einer der wichtigsten Baustellen für Online-Händler. Immer öfter entscheiden angebotene Lieferoptionen über Kaufabschluss oder Kaufabbruch, so dass Händler ihren Fokus im Shop mehr und mehr auf einen kundenorientierten Lieferprozess ausrichten und eine Vielzahl von Möglichkeiten anbieten. Was wollen Konsumenten bei Paketlieferungen? Was ist derzeit besonders gefragt?

Paketlieferungen: Zustellung beim Nachbarn gewünscht

Auch wenn neue Modelle wie Click and Collect stetig an Bedeutung im Versandgeschäft gewinnen, am liebsten lassen sich Online-Shopper ihre Bestellungen noch immer nach Hause schicken. Das fand jetzt die ECC-Logistikstudie 2015 heraus. Demnach küren 83 Prozent der Befragten die Wohnadresse als bevorzugten Lieferort. Wenn sie selbst nicht zuhause sind und die Paketlieferungen annehmen können, will eine große Mehrheit der Verbraucher (78 Prozent), dass ihre Bestellung beim Nachbarn abgegeben wird. In der Statistik landet dort jedoch nur jede dritte Bestellung. Häufig werden nicht zustellbare Pakete zu den DHL-Stationen gebracht und warten dort auf Abholung – umständlich und mit einem zusätzlichen Aufwand für Konsumenten verbunden.

Gern gesehen bei den Kunden ist auch ein zweiter Zustellversuch. 71 Prozent der befragten Online-Shopper schätzen es, wenn Webshops mit Logistikdienstleistern zusammenarbeiten, die mehrere Zustellversuche vornehmen. Dieses kostspielige Verfahren findet sich jedoch immer seltener am Markt.

Zahlreiche Verbraucher wollen sich nicht festlegen, wie sie in der Regel ihre Paketlieferungen erhalten möchten. Zwei Drittel haben keine feste Präferenz und wollen bei jeder Online-Bestellung neu entscheiden, wie sie die Ware erhalten wollen, wenn sie beim ersten Zustellversuch nicht zuhause waren.

Paketlieferungen: Kunden wollen personalisierte Lieferprozesse

Neben diesen Standard-Varianten von Paketlieferungen gewinnen immer mehr personalisierte Lieferoptionen an Bedeutung. 85 Prozent der Frauen und 77 Prozent der Männer wollen noch im Checkout angeben, wohin ihre Bestellungen geliefert werden sollen, sollten sie beim ersten Zustellversuch nicht zuhause sein. Bereits gegen Aufpreis im Angebot haben einige Logistikdienstleister die Option, Paketlieferungen in einem bestimmten Zeitfenster zustellen zu lassen. 75 Prozent der in der Studie befragten Konsumenten stuften dies als äußerst interessant ein. Noch komplizierter wird es für Händler, wenn Kunden ihre Sendungen während des Lieferprozesses umrouten, also an eine alternative Adresse schicken lassen können. Mehr als jeder zweite (54 Prozent) Online-Shopper findet diese Möglichkeit attraktiv.