Kunden haben an Online-Händler und Logistikdienstleister hohe Erwartungen, was die Zustellung von Paketen betrifft. Zum einen gehen sie davon aus, dass die bestellte Ware stets innerhalb von ein bis drei Werktagen bei ihnen ankommt, zum anderen sollte die Ware natürlich unbeschädigt zugestellt werden. Wie sieht der aktuelle Status quo aus? Können deutsche Paketdienste die Anforderungen der Verbraucher erfüllen?

Paketdienste auf dem Prüfstand

Um diese Frage beantworten zu können, hat der Fernsehsender N24 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) die Qualität deutscher Paketdienste überprüft. Dazu wurden bei jedem zu testenden Paketdienst zehn Sendungen aufgegeben, die mit Schokoweihnachtsmännern oder Christbaumkugeln gefüllt waren.

Qualität der Paketsendungen

Die Studie fand heraus, dass ca. 30 Prozent der Weihnachtsmänner und Christbaumkugeln den Transport nicht heile überlebten und beschädigt beim Verbraucher ankamen. Und das trotz einer Verpackung, die kleinere Stürze der Pakete aus einem Meter Höhe ertragen konnte. Testsieger in der Kategorie Qualität der Paketsendungen war die Deutsche Post DHL, die zwar auch keine weiße Weste wahren konnte, jedoch immerhin 8 von 10 Sendungen heile an den Mann brachte und damit eine etwas bessere Quote als die Konkurrenz aufwies.

Versanddauer der Pakete

Die Versanddauer zeigte größere Unterschiede zwischen den einzelnen Paketdiensten. Während die schnellste Sendung nur knapp 17 Stunden benötigte, um beim Adressaten zu landen, brauchten andere Pakete bis zu fünf Tage. Die durchschnittliche Versanddauer lag bei 41 Stunden.

Zwei Pakete kamen erst gar nicht beim Kunden an. Diese wurden von Der Courier und über DPD verschickt und gingen an den Absender zurück, mit der Begründung, die Adressen würde nicht existieren. Andere Paketdienste konnten die Sendungen an diese Adressen jedoch ohne Probleme zustellen.

Verantwortung liegt bei Online-Händlern

Auch wenn es sich hier um keinen repräsentativen Test handelt, da die geringe Zahl der versandten Pakete und der geschäftige Zeitraum um Weihnachten keine allgemeingültigen Daten hervorgebracht haben dürfte, Tendenzen sind aus den Ergebnissen dennoch herauszulesen. Ist eine längere Versanddauer von Kunden noch zu verschmerzen, erweisen sich beschädigte Pakete als Problem für Online-Händler. Verbraucher können ihre Ansprüche nicht gegenüber den Paketdiensten geltend machen, sondern verfügen über einen direkten Anspruch gegenüber den Verkäufern. So müssen sich Händler ohne Schuld vor den Kunden verantworten und Ware neu liefern oder reparieren. Sie können dann zwar selbst Ansprüche gegenüber den Logistikunternehmen geltend machen, diese arbeiten jedoch in der Regel mit sehr kurzen Fristen was Schadensmeldungen betrifft.