Seitdem Facebook seinen Algorithmus umgestellt hat, können Händler oftmals nur noch einen Bruchteil ihrer User erreichen. Der Gedanke dahinter ist klar: Facebook will, das Shopbetreiber bezahlte Ads schalten. Dafür hat jedoch nicht jeder von ihnen das nötige Budget. Wie können Händler also ihre organische Reichweite wieder erhöhen, ohne Geld auszugeben? Wir zeigen, welche Wege offen stehen.

1. Video-Content nutzen

Video-Content ist „in“. Nicht nur immer mehr User wollen Bewegtbild im Netz sehen, auch Facebook belohnt Unternehmen, die auf Videos setzen, mit Sichtbarkeit. Dabei ist die Konkurrenz, was Clips angeht, bei Facebook noch erstaunlich überschaubar. Zwar finden sich zahlreiche Videos im Stream der User, nur wenige davon sind jedoch von Unternehmen professionell produzierte Inhalte. Bevor Händler bereits an dieser Stelle abwinken: Nutzer erwarten keine Hochglanzvideos wie aus Hollywood. Selbst einfach mit der Handykamera entworfene Videos kommen bei den Usern gut an, wenn sie unterhaltsam sind oder schlichtweg einen Mehrwert bieten. Exzellente organische Reichweite bringen dabei Live Videos. Diese weisen zehn Mal so viele Interaktionen und Kommentare als andere Videos auf und gehen so schnell viral.

2. Wenige, hochwertige Inhalte teilen

Händler sollten bei Social Media vor allem nach einer Regel posten: Qualität vor Quantität. Mittelmäßige Posts gehen in der Masse bei Facebook – pro Stunde werden knapp 15 Millionen Fotos und mehr als 3 Millionen Links geteilt – schlichtweg unter. Shopbetreiber sollten dazu experimentieren. Sie sollten über einen bestimmten Zeitraum die Zahl ihrer Posts reduzieren und dabei organische Reichweite und Engagement überprüfen. Oftmals steigen so die Zahlen deutlich an.

Besonders gut kommen bei Usern nach wie vor Posts aus dem Bereich Edutainment an. Händler sollten sich daher immer fragen, wie sie ihren Usern einen Mehrwert bieten und wie sie diesen unterhaltsam darstellen können. Dafür eignen sich vor allem Infografiken und Videos.

3. Zielgruppe einschränken

Deutsche Händler haben es schwerer bei Facebook. In vielen anderen Staaten können Unternehmen in den allgemeinen Einstellungen zum Beispiel die Zielgruppe nach Interessen einengen. Diese Möglichkeit steht deutschen Händlern nicht mehr zur Verfügung. Daher können sie derzeit nur noch während des Postens Eingrenzungen vornehmen. Händler sollten hier dann ihre Inhalte zum Beispiel nach Alter, Geschlecht oder Standort filtern.

4. User zur eigenen Seite einladen

Händler können User, die einen ihrer Beiträge geliked oder kommentiert haben, dazu einladen, ihre Seite zu liken. Diese Möglichkeit ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Denn: Zwar können Shopbetreiber so ihre organische Reichweite erhöhen, zahlreiche User dürfte die Einladung jedoch als Spam einstufen. Und: Gemäß § 7 Abs. 2 UWG ist so eine Einladung in Deutschland rechtlich nicht erlaubt, wenn User nicht vorher über Double-Opt-In ihr Interesse bekundet haben. Daher lässt sich dieser Tipp nur auf englische Seiten anwenden.