Mit der Einführung von Tablets am Markt sollte der Online-Einkauf auf der Couch gemütlicher und praktischer werden. Kein großer Laptop mehr auf dem Schoß, stattdessen ein handlicher Screen, der komfortabel durch Onlineshops browsen ließ. Das Nutzungskonzept ging auf, Konsumenten nutzten genau die Vorteile, die man Tablets zusprach. Heute hat sich der Markt verändert. Smartphones haben deutlich größere Bildschirme bekommen, so dass viele Kunden darüber ihren Online-Einkauf tätigen. Händlern stellt sich daher die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt, eine hauseigene Shopping-App zu entwerfen, wenn User ohnehin eher über Laptop oder Smartphone einkaufen. Benötigen Shopbetreiber also noch eine Tablet-App?

Online-Einkauf: Wie oft nutzen User Tablets?

Zur Beantwortung dieser Frage hilft ein Blick auf die Nutzung von Tablets beim Online-Shopping. Deutsche Konsumenten greifen auf vier Devices zurück, um Warenkörbe zu füllen: Desktop-PC, Laptop, Tablet und Smartphone. Zahlen der Connected Commerce Studie 2016 zeigen: Der Laptop ist nach wie vor die erste Wahl, wenn Verbraucher einen Online-Einkauf tätigen wollen. 83 Prozent greifen hierauf zurück. Dahinter folgen Smartphone und Desktop-PC mit jeweils 68 Prozent. Damit liegt das Tablet auf dem letzten Platz. 55 Prozent nutzen dies für ihr Online-Shopping.

Lohnt eine App noch?

Wirklich beantworten lässt dieses Ergebnis die eingangs gestellte Frage nicht. Mit 55 Prozent ist es immer noch gut jeder zweite User, der für einen Online-Einkauf auf Tablets zurückgreift. Eine deutliche Antwort kann daher nur im jeweiligen Einzelfall gegeben werden, da die Nutzung der eigenen Kundschaft darüber entscheidet, welche Geräte eine App haben sollten. Liegen keine Daten für den eigenen Shop vor, kann die Branche, in der sich der Shop bewegt, Auskunft über die Bedeutung einer eigenen Tablet-App geben. Während eine Apotheke vielleicht nicht unbedingt eine gesonderte App für Tablets benötigt, sieht es bei einem Reiseanbieter oder einer Möbelmarke anders aus. Hierbei wollen Kunden längere Zeit komfortabel am Bildschirm verbringen, um sich in Ruhe für etwas zu entscheiden. Prädestiniert für ein Browsen am Tablet.

Online-Einkauf: Einschätzung der Tablets verfehlt?

Ob das Nutzungskonzept von Tablets nun bei Markteinführung schlichtweg falsch eingeschätzt wurde, lässt sich nur schwer beantworten. Dass Smartphones mehr und mehr Phablets und damit Shopping-Device wurden, hat schließlich niemand vorhergesehen. Selbst Steve Jobs nicht. Händler müssen daher genau überprüfen, inwiefern ihre Branche und ihre Kunden wirklich über ein Tablet einkaufen. Nur dann kann eine App entworfen werden, die wirklich das bietet, was Kunden wollen. Ist keine klare Analyse der Nutzung der eigenen Kunden möglich, bleibt Händlern nur die Möglichkeit, über Responsive Design die Standard-Variante anzubieten.

Einen guten Einblick in die Ergebnisse der gesamten Connected Commerce Studie 2016 gibt es hier.