Das enorme Wachstum mobiler Endgeräte am Markt lässt auch das Budget für Werbeinvestitionen steigen. Ausgaben von 14 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 und ein jährliches Wachstum von 50 Prozent zeigen, dass sich die Anteile der einzelnen Kanäle am Werbemarkt immer weiter in Richtung Mobile verschieben. Die tatsächliche Wirksamkeit mobiler Werbeanzeigen ist jedoch bisher nicht eindeutig geklärt. Oftmals werden hohe Klickraten auf versehentliche Klicks zurückgeführt, da Smartphones und Tablets je nach Größe nicht immer das anklicken lassen, was vom User beabsichtigt wird.

Eine Studie des Technologieanbieters und Vermarkters Inskin Media hatte das tatsächliche Vorkommen von zufälligen Klicks kürzlich in einer Studie untersucht, kam jedoch zu dem Schluss, dass Tablet-User nicht aus Versehen auf mobile Werbeanzeigen klicken, sondern nahezu jeder Klick gewollt sei. Die Analyse zeigte eine gleichmäßige Verteilung der Klicks über sämtliche Seitenlängen der untersuchten Webpages, so dass eine Vielzahl zufälliger Klicks auszuschließen sei. Ungewollte Klicks müssten vorwiegend im oberen Bereich einer Webseite vorzufinden sein, wenn User herunterscrollen und dabei Zufallsklicks auslösen würden.

Mobile Werbeanzeigen bei Usern unerwünscht

Eine neue Studie von Vibrant Media, einem Anbieter für Cross-Plattform-Werbelösungen, ist jetzt jedoch zum gegenteiligen Ergebnis gekommen. Demnach aktiviert fast jeder zweite User Werbung auf seinem Tablet oder Smartphone aus Versehen. Hinzu kommt, dass Verbraucher mobile Werbeanzeigen als lästig empfinden. 32 Prozent der Studienteilnehmer stuften Anzeigen, die ohne Zustimmung oder Initiierung auf dem Display erscheinen, als störend ein, 47 Prozent sogar als sehr störend. Damit sprechen sich insgesamt 79 Prozent aller User gegen automatische mobile Werbeanzeigen aus. Dieses Ergebnis deckt sich mit der Meinung von 32 Prozent der Befragten, die angaben, Werbung sei nach Social-Media-Anwendungen der Bereich auf Smartphones und Tablets, über den man am wenigsten Kontrolle hätte. 16 Prozent halten allgemeines Surfen im Internet für nur wenig kontrollierbar, 5 Prozent stufen Instant Messaging als nicht zu kontrollierende Anwendung ein, weitere 4 Prozent Anrufe und E-Mails.

User-initiierte Anzeigen als Kompromiss

Aufgrund der deutlichen Ablehnung gegenüber automatischen mobilen Werbeanzeigen empfiehlt Vibrant Media den Einsatz zu überdenken, da man den Wunsch der Nutzer nach Kontrolle respektieren sollte. Dabei sollten sich Unternehmen von sich selbst initiierenden Werbeanzeigen entfernen und stattdessen auf User-initiierte Anzeigen setzen. Auf diese Weise könnten Nutzer beim Browsen selbst entscheiden, welche mobilen Werbeanzeigen sie interessant finden und mit welchen sie interagieren möchten.