Schenkten Online-Händler Mobile Commerce anfänglich nur wenig Beachtung, entwickelt sich der Verkauf über Smartphones und Tablets immer mehr zum Zugpferd des deutschen E-Commerce. Welche Entwicklung hat Mobile Commerce im letzten Jahr hingenommen und welche sind 2015 zu erwarten?
Die Suchmaschine für digitales Sparen deals.com hat in Zusammenarbeit mit dem Centre for Retail Research in einer Studie den aktuellen Stand sowie anstehende Entwicklungen im M-Commerce in zehn Ländern untersucht.
Mobile Commerce: Vom Trend zum Boom
Die Ergebnisse der Studie für das zurückliegende Jahr zeigen: Mobile Commerce kann nicht mehr als Trend bezeichnet werden, es erlebt einen Boom. In 2014 wuchs der Handel über Mobile Devices im Vergleich zu 2013 um gut 130 Prozent an. Diese Entwicklung wird sich im laufenden Jahr bestätigen. Die Erhebung geht dabei von einer Verdopplung der Einnahmen, von 7,2 Milliarden Euro auf 14,6 Milliarden Euro, aus. Zum Vergleich: 2014 stieg der Umsatz über PCs und Laptops um 14,4 Prozent, für dieses Jahr wird nur noch ein Wachstum von 7 Prozent erwartet. Damit kann der M-Commerce als treibende Kraft im deutschen E-Commerce bezeichnet werden. Weitere Zahlen der Studie bestätigen dies: 2014 betrug der M-Commerce-Anteil am E-Commerce-Umsatz 16,8 Prozent. Dieses Jahr soll dieser Anteil auf 27,7 Prozent steigen, womit mehr als jeder vierte Euro im Online-Handel über Smartphones oder Tablets umgesetzt werden wird.
Der Boom des M-Commerce sorgt auch für weiter steigende Umsatzzahlen des E-Commerce in Deutschland: Im letzten Jahr hatte dieser ein Wachstum von 25 Prozent aufzuweisen, in 2015 geht man von einer Steigerung von 23,1 Prozent aus.
Smartphone als alltäglicher Einkaufsbegleiter
Das Smartphone hat sich zum alltäglichen Einkaufsbegleiter der deutschen Verbraucher entwickelt. So werden nicht mehr nur Tablets als Mobile Device für einen Online-Einkauf genutzt, sondern auch Smartphones, um von unterwegs online shoppen zu können. So besucht weit mehr als die Hälfte aller Smartphone-Besitzer Onlineshops. Der Anteil von Tablets und Smartphones am Mobile Shopping ist daher mittlerweile ausgeglichen.
Mobile Commerce: Internationaler Vergleich
Wie steht Deutschland in einem internationalen Vergleich da? In Europa liegt die Bundesrepublik mit ihrem M-Commerce-Anteil nur knapp hinter Großbritannien, das einen Anteil von 28,6 Prozent aufweist. Damit rangiert Deutschland sogar noch vor den USA (26,8 Prozent). Polen und Italien zeigen mit 13,9 Prozent bzw. 10,1 Prozent noch deutlich Luft nach oben, wobei insbesondere Ersterer sicherlich bald nachziehen dürfte, da das Land aktuell die höchste Wachstumsrate (108,8 Prozent) im M-Commerce aufzeigt.
Händler müssen reagieren
Online-Händler, die ihren Webshop bisher noch nicht fit für Mobile gemacht haben, sollten in jedem Fall nachziehen. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass in naher Zukunft ein Großteil der Verkäufe über Tablets und Smartphones abgewickelt und so für den entscheidenden Umsatz eines Onlineshops verantwortlich sein wird.
Lieber Jan,
vielen Dank für den Beitrag. Ich für meinen Teil kaufe fast alles über Smartphone ein. Meist unterwegs wenn ich etwas sehe oder auch zu Hause, weil ich zu faul bin meinen Computer hoch zu fahren. Oft bin ich allerdings auf den gleichen „großen“ Online-Shops, wie Amazon, Ebay oder Zalando weil, wie ich finde, die Auswahl von richtig guten Shops immer noch nicht so groß ist, wie man es erwarten sollte. Häufig sind Shops nicht mobil optimiert, was es sehr schwer macht, sich darin zurecht zu finden.
Gerade jetzt, wo Google „Mobile Friendly“ zum Ranking-Fraktor erklärt hat, sollte man doch meinen, dass es für viele Shops nun noch wichtiger geworden sein müsste, eine mobile Version des Online-Shops zu haben. Dennoch haben recht viele Shops noch keine. Mir stellt sich daher die Frage, ob wirklich alle Shops einen mobil-optimierten Online-Shops benötigen oder ob es teilweise auch sinnvoller ist kein Geld dafür auszugeben?
Um allen Shop-Inhabern, die sich noch unsicher sind, belastbare Daten in die Hand geben zu können, haben wir eine Formel erstellt, mit der jeder mittels Umsatz und einigen Analytics-Daten über Nutzer, der potenzielle Verlust berechnet werden kann, wenn die mobile Version fehlt. Mit den Zahlen kann dann jeder selber evaluieren, ob ein mobiler Shop wichtig für ihn ist.
Im folgenden Bereicht wird Schritt für Schritt gezeigt, wie die Formel anzuwenden ist. Zusätzlich werden noch ein paar weitere Faktoren betrachtet.
http://www.flyacts.com/mobile-commerce-teil1-anhand-von-daten-richtige-entscheidungen-treffen
Im zweiten Teil der Reihe geht es dann in die Zieldefinition, Kundenanalyse und in die technische Erläuterung eines mobilen Shops:
http://www.flyacts.com/mobile-commerce-teil2-aufstieg-zur-mobilen-shopping-strategie
Gerade Shops, die sich noch unschlüssig sind, kann mit den Publikationen viel geholfen werden. Wer Fragen hat, kann sich natürlich gern an mich wenden.
Liebe Grüße, Johanna
Dies ist ein interessanter Artikel über das Wachstum des mobilen Handels in Deutschland. Der Autor stellt Daten aus einer Studie zur Verfügung, die zeigen, dass der mobile Handel schnell wächst und im Jahr 2015 voraussichtlich mehr als jeden vierten Euro im Online-Handel ausmachen wird. Das sind gute Nachrichten für Einzelhändler, die ein breiteres Publikum erreichen und ihren Umsatz steigern wollen.