Möbel gehören online noch nicht zu den besonders gefragten Produkten. So lag  der Online-Anteil am gesamten Möbel-Einzelhandel 2012 bei lediglich 3,9 Prozent, was einem Umsatz von 627 Millionen Euro entspricht. Einer aktuellen Studie des IFH Köln nach soll der Möbelmarkt im Internet dieses Jahr jedoch einen enormen Schub erleben. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass mit einem Anstieg von über 40 Prozent zu rechnen ist, so dass der Online-Umsatz von Möbeln auf knapp 900 Millionen Euro steigen soll. Dass damit auch noch nicht das Ende des Wachstums erreicht ist, gilt in Expertenkreisen als sicher. Der unterdurchschnittliche Online-Anteil in der Branche sowie ein kontinuierliches Wachstum seit 2009 lässt ein enormes Potenzial vermuten, das sich in den nächsten Jahren entfalten könnte. Auch die im Netz vorhandene große Beliebtheit von Accessoires aus dem Segment Wohnen und Einrichten, die ein Marktvolumen von insgesamt 2,8 Milliarden Euro aufweisen, lässt erahnen, dass auch der Möbelkauf im Internet weiter wachsen wird. Aktuelle Umsatzbringer im Möbel-Segment sind Tische, Stühle und Bänke, mit einem Marktanteil von 23 Prozent, gefolgt von Schlafzimmermöbeln, die gut 16 Prozent des Online-Möbelmarkts einnehmen.

Online Möbel kaufen wie Schuhe oder Kleidung

Nicht nur die erwarteten höheren Umsatzzahlen für dieses Jahr lassen eine stärkere Ausprägung des Online-Möbelmarkts annehmen, auch die Bereitschaft der Verbraucher deutet daraufhin. Verbraucher sind laut der IFH-Studie bereit, genau so online Möbel zu kaufen, wie es heute bei Schuhen und Kleidung vorgenommen wird. Gut 60 Prozent der Verbraucher gehen davon aus, dass der Online-Möbelkauf alltäglich wird. Nur ca. 16 Prozent glauben nicht an eine derartige Entwicklung.

Die Herausforderung für Online-Händler wird darin liegen, die Optik und Haptik von Möbeln online realitätsgetreu und ansprechend darzustellen, wie Brancheninsider erwarten. So wird online nicht nur der Preis eine Rolle für den Umsatz von Onlineshops spielen, sondern auch die Produktpräsentation. Auch wenn hohe Retourquoten wie im Modesegment vermieden werden sollen, müssen Online-Händler Mittel und Wege finden, das Einkaufserlebnis so zu gestalten, dass Verbraucher ein gleichzeitig attraktives wie authentisches Bild von Tischen, Stühlen, Betten und Schränken erhalten.