Ikea erfreut sich vor allem bei uns in Deutschland einer großen Beliebtheit. Die Bundesrepublik stellt mit einem Umsatz von knapp 4 Milliarden Euro im letzten Jahr den weltweit größten Absatzmarkt  dar. Bisher setzt man dabei jedoch fast ausnahmsweise auf den stationären Handel. Der Umsatz im Internet betrug letztes Jahr lediglich 92 Millionen Euro. Gemessen am Gesamtumsatz handelt es sich damit um einen verschwindend geringen Anteil. Auch weitere Vorhaben, wie der aktuelle Bau einer 18.000 Quadratmeter großen Filiale in Hamburg oder die geplante Errichtung von 20 weiteren neuen Filialen in Deutschland, zeigen, dass Einrichtungshäuser vor Ort nach wie vor absolute Priorität genießen und das Online-Geschäft eine untergeordnete Rolle spielt.

Ikea experimentiert mit Online-Plattform für gebrauchte Möbelstücke

Dass Ikea dennoch den Online-Kanal und neue technische Möglichkeiten nicht gänzlich ignoriert, zeigt der Einsatz von Augmented Reality in Verbindung mit dem Ikea-Produktkatalog. Der schwedische Konzern gehört damit zu den ersten Unternehmen in seiner Branche, die die Möglichkeit der Einbindung von computergestützten Erweiterungen in die Realität umgesetzt hat.

Dass Ikea neben dem stationären Handel also neue Wege sucht, um seinen Absatz zu steigern, hat auch der kürzlich durchgeführte Testlauf einer Online-Plattform für gebrauchte Ikea-Möbelstücke nachgewiesen. Dabei konnten 50 von einer Agentur ausgesuchte Verbraucher gebrauchte Ikeamöbel auf einem virtuellen Marktplatz verkaufen. Angeboten wurden die Möbelstücke mit Produktsfotos und den Kontaktdaten der verkaufenden Verbraucher. Die achtwöchige Aktion wurde auf der norwegischen Facebook-Seite von Ikea beworben sowie durch Werbeanzeigen der eingestellten Möbel auf Ikeas Webseiten, in Printanzeigen und Werbespots unterstützt. Die Möbel konnten innerhalb eines kurzen Zeitfensters erworben werden, wobei alle eingestellten Produkte verkauft wurden.

Potenzial des Ikea-Marktplatzes

Der Testlauf des Marktplatzes hat Ikea gezeigt, welches Potenzial eine derartige Online-Plattform haben könnte. Allerdings wäre man damit nicht der Erste am Markt, wie Portale wie Wikinea zeigen.  Ob eine groß angelegte Umsetzung der Idee geplant ist, ist bisher nicht bekannt. Eigenen Angaben zufolge wollte Ikea mit seiner Aktion zum Weiterverkauf alter, gebrauchter Möbel motivieren, anstatt diese zu entsorgen.