Selbst Offline-Shopping im stationären Geschäft wird von Kunden heute oft von einem Online-Kanal ergänzt, indem Smartphones als Einkaufsbegleiter genutzt werden. Wozu genau verwenden Kunden dabei ihr Mobiltelefon? Und welchen Einfluss haben Preisvergleiche und das persönliche Umfeld auf die Kaufentscheidung?

Für ein besseres Verständnis der Rolle des Smartphones als Einkaufsbegleiter hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in einer breit angelegten Studie 25.000 Smartphone-User aus 23 Ländern ab 15 Jahren befragt. Auch Deutschland war unter den Ziel-Ländern, wo knapp 1.400 Nutzer online oder Face-to-Face interviewt wurden. Welche Funktion übernimmt das Smartphone also bei einem Offline-Einkauf in deutschen Geschäften?

Einkaufbegleiter Smartphone für Preisvergleich

Auch wenn der Produktpreis in den letzten Jahren beim Shopping etwas in den Hintergrund gerückt ist, einen kurzen Preisvergleich halten Kunden heute nach wie vor für sinnvoll, wie die Zahlen der Studie zeigen. So vergleichen 26 Prozent der Deutschen über ihren Einkaufsbegleiter die Preise im Netz mit denen im Geschäft. Vor allem jüngere Nutzer sind hierbei aktiv: Die 20-29-Jährigen führen diese Kategorie mit 40 Prozent an, dicht gefolgt von Teenagern im Alter von 15 bis 19 Jahren (38 Prozent). Für einen Preisvergleich nutzt also insbesondere die smartphone-affine Generation ihr Mobiltelefon. Ältere Kunden ab 40 weisen hier deutlich niedrigere Werte auf (40 bis 49- Jährigen: 19 Prozent und 50 bis 59 Jahre sowie 60 Jahre und älter: jeweils 17 Prozent).

Smartphone für Feedback von Freunden und Familie

Auch wenn sich Konsumenten in der Regel bereits vor einem Einkauf im stationären Geschäft über das gewünschte Produkte informieren, ein guter Rat von Freunden oder Familie hilft ebenfalls bei der Kaufentscheidung. So nutzen 25 Prozent der Deutschen ihr Smartphone, um Feedback zu einem Produkt einzuholen. Auch hier macht erwartungsgemäß die jüngere Zielgruppe von 15 bis 29 den Großteil aus (82 Prozent).

Um Freunden und Familie ein gutes Bild des gewünschten Produkts liefern zu können, knipsen Kunden heute oftmals Fotos mit dem Mobiltelefon, um diese per Messenger zu verschicken und so Rat einzuholen. Ein Viertel der User in Deutschland nutzt seinen Einkaufsbegleiter dazu.

Einkaufsbegleiter Smartphone für Multichanneling

Für einen Onlinekauf im stationären Geschäft wird das Smartphone heute ebenfalls genutzt. Mit der steigenden Verbreitung von Onlineshop-Apps kaufen 12 Prozent der Verbraucher regelmäßig den gewünschten Artikel im Laden über ihr Mobiltelefon ein. Hier ist vor allem die ganz junge Generation der 15-19jährigen aktiv. 28 Prozent sorgen dabei über ihr Smartphone für den Kaufabschluss. Über die Webseite des besuchten Geschäfts oder andere Webseiten dagegen wird das Produkt deutlich seltener gekauft. So schließen nur 8 Prozent der Deutschen einen Kauf im Geschäft darüber ab. Zum Vergleich: Die 15-19-Jährigen kommen hier auf einen Wert von 16 Prozent.

Nutzung von Barcodes und QR-Codes

Für mehr Informationen zu einem Produkt nutzen 17 Prozent der deutschen Shopper Barcodes und QR-Codes, die per Smartphone gescannt werden. Auch hier sind besonders die jungen User von 15 bis 29 aktiv.

Mobile Webseiten und Apps als Kaufindikator

Was zeigen die Studienergebnisse Shopbetreibern? Die Bedeutung von Apps für einen Einkauf wächst weiter. Nicht zuletzt durch das Update von Google, das Apps jetzt einen Einfluss auf das Ranking verleiht, sondern auch das Verhalten der Verbraucher, die bei einem Einkauf verstärkt auf Apps zurückgreifen, weist nach: Mobile Webseiten und Apps generieren eine stark wachsende Zahl von Kaufabschlüssen.

Gleichzeitig beweist die Studie: Preisvergleiche und der Rat von Freunden und Familie spielen eine entscheidende Rolle beim Kaufabschluss. Smartphones sind damit der unverzichtbare Einkaufsbegleiter vieler Kunden und sorgen auf diese Weise für ein weiteres Zusammenwachsen von Online und Offline.