Bereits seit Monaten wirft die Datenschutzgrundverordnung ihren Schatten voraus. Am 25. Mai müssen Händler dann eine Reihe neuer Vorgaben beachten, wollen sie nicht gegen den deutschen Datenschutz verstoßen. Wie aber sehen Konsumenten eigentlich das Thema Datenschutz? Und was können Shopbetreiber daraus lernen?

Datenschutz unverzichtbar

Deutsche Konsumenten schätzen die Bemühungen, den Datenschutz in Deutschland möglichst umfangreich zu gestalten. So gaben 84 Prozent an, dass ihnen Datenschutz enorm wichtig ist. Was heißt das für die Praxis?

Dann geben Konsumenten ihre Daten preis

Im Internet heißt das: Verbraucher sind vorsichtig, wenn es um ihre persönlichen Daten geht. Sie wissen jedoch auch, dass das Preisgeben von persönlichen Daten online ein unverzichtbarer Teil moderner Kommunikation ist. Daher sind sie bereit, für digitale Dienste ihre Daten herauszugeben. Das gilt vor allem für Kundenkarten, mit denen sie Treuepunkte sammeln und damit Geld sparen. Das gaben 87 Prozent der Konsumenten an. Auch für Gewinnspiele sind Verbraucher bereit, ihre Daten herauszurücken (81 Prozent). Das trifft ebenso für Fitnesstracker zu, die ihre Bewegungs- und Gesundheitsdaten speichern und verarbeiten. Anders gesagt: Haben Konsumenten etwas davon, dass ihre Daten verwendet werden, sind sie zur Herausgabe bereit.

Datenschutz gegen Datenmissbrauch

Damit die Daten der Konsumenten dabei nicht missbraucht werden, gaben 76 Prozent an, sich mit Maßnahmen vor Hacker-Angriffen zu schützen. 73 Prozent achten beim Online-Shopping darauf, dass sie über eine sichere Verbindung einkaufen und bestellen. Diese Vorsicht hat einen Grund: Jeder vierte Verbraucher war bereits einmal Opfer eines Datenmissbrauchs.

So vertrauenswürdig stufen Konsumenten Händler ein

Wie gut kommen Händler in Sachen Datenschutz weg? 70 Prozent der Konsumenten stufen Online-Händler als vertrauenswürdig ein. Stationäre Geschäfte kommen etwas besser weg. So gaben 78 Prozent der Verbraucher an, diesen zu vertrauen. Besonders misstrauisch sind sie gegenüber den sozialen Medien wie Facebook und Twitter sowie gegenüber Gewinnspielen. Das ist erstaunlich, da Konsumenten ebenso angeben, ihre Daten für Gewinnspiele herauszugeben.

Ein Vergleich zeigt: Shopbetreiber haben nach wie vor Luft nach oben, wenn es um ihre Vertrauenswürdigkeit geht. Denn: 87 Prozent der Konsumenten stufen Banken im Umgang mit ihren persönlichen Daten als vertrauenswürdiger ein.

Studie

Passend zur anstehenden DSGVO hat das Marktforschungsinstitut IFH Köln in Zusammenarbeit mit KPMG die Einstellung von Konsumenten zum Datenschutz untersucht. Dazu hat es in einer Kurzstudie 500 Konsumenten befragt. Im Mittelpunkt: Worauf achten Konsumenten beim Datenschutz besonders und welche Maßnahmen sind ihnen dabei wichtig?