Mit den steigenden Online-Datenmengen gewinnt auch der Datenschutz immer stärker an Bedeutung. Weniger in den USA, sondern vor allem in Deutschland, wo User bezüglich ihrer Daten äußerst sensibel sind. Ein verlässlicher Datenschutz wird daher heute sowohl von privaten Anwendern als auch von Unternehmen erwartet, weshalb es in naher Zukunft vermutlich schärfere Gesetze und Bestimmungen geben wird, um Privatsphäre und Firmeninterna besser schützen zu können. Wie steht es aktuell um den Datenschutz in Deutschland? Schützen deutsche Onlineshops die Daten ihrer Kunden den Datenschutzbestimmungen entsprechend?

Datenschutz in Deutschland

Um diese Fragen zu beantworten, hat jetzt eine Studie des Online-Consulting-Unternehmens Aqvisit über 6000 deutsche Onlineshops auf den Einsatz von Webcontrolling-Lösungen untersucht. Im Fokus standen dabei der Datenschutz sowie die nach außen sichtbaren Datenschutzbestimmungen. Die Untersuchung ergab, dass jeder fünfte Webshop-Betreiber in der Bundesrepublik gegen die geltende Datenschutzrichtlinie verstößt. Insbesondere Nutzer von Google Analytics, das von mehr als 50 Prozent der untersuchten Shops verwendet wird, sind bezüglich des Datenschutzes nachlässig. 41 Prozent dieser Nutzer verstoßen damit gegen die aktuellen Datenschutzbestimmungen. Dabei werden IP-Adressen unverschlüsselt gespeichert und Kundendaten wie Besucherverhalten, Herkunft und Seitenaufrufe im eigenen System aufgezeichnet. All dies entspricht nicht den Regularien des Datenschutzes, da mithilfe dieser gesammelten Daten Nutzerprofile erstellt werden können, die dann zu Werbezwecken eingenutzt werden könnten.

Gesetzeskonforme Datenspeicherung

Die Speicherung von Daten ist nicht per se vom Gesetz verboten, wie immer wieder von einigen Webshop-Betreibern fälschlicherweise angenommen wird. Für eine gesetzeskonforme Datenspeicherung müssen beispielsweise die IP-Adressen der Kunden bei einer Speicherung anonymisiert werden. Dazu müssen Einstellungen im Quellcode der Webseite vorgenommen werden. Auch die Datenschutzerklärung im Webshop muss angepasst werden. Auf diese Weise können Onlineshops zwar Zielgruppenanalysen vornehmen, Rückschlüsse auf einzelne User sind dann jedoch nicht möglich.

Datenschutz über bezahlte Lösungen

Neben den kostenlosen Tracking-Varianten wie Google Analytics finden sich am Markt auch bezahlte Lösungen, die die Verantwortung für einen gesetzeskonformen Datenschutz an Experten weitergeben lassen. Viel genutzte Lösungen sind hierbei die deutschen Anbieter Etracker und Econda. Teurere Lösungen wie Sitecatalyst oder Webtrekk werden deutlich seltener genutzt.