Während große Handelsportale wie Amazon, Otto und H&M mit Produktvielfalt und Auswahl den Markt beherrschen, suchen sich andere E-Commerce-Unternehmen oft Nischen, die die Big Player mit ihrem Angebot nicht abdecken. Curated Shopping ist eine dieser Nischen. Dabei stellen Einkaufsberater nach Wunsch und Geschmack des Kunden ein Produktpaket zusammen. Die Teile, die nicht gefallen, können Kunden an den Händler wieder zurückschicken.

Das Shopping-Konzept wird mittlerweile von einer steigenden Zahl von Shops angeboten. Vor allem in der Modebranche versuchen mehrere Unternehmen Kunden von Curated Shopping zu überzeugen. Zu den bekanntesten Namen zählen dabei Modomoto und Outfittery. Auch Platzhirsch Zalando hat die wachsende Beliebtheit dieser Art des Shoppings erkannt und ist gerade mit seinem Curated-Shopping-Dienst Zalon gestartet. Neben der Fashion-Branche gibt es auch erste Shops aus den Segmenten Wohnen und Schmuck, die individualisierte Produktzusammenstellungen anbieten. Wie ist Curated Shopping einzuschätzen? Wie kommt das Shopping-Modell bei den Kunden an?

Curated Shopping: Von der Nische zum Hit-Konzept?

Das generelle Interesse in Deutschland an Curated Shopping hält sich aktuell noch in Grenzen. Das ECC Köln fand in einer Erhebung heraus, dass bisher nur 3,6 Prozent der deutschen Online-Shopper schon einmal einen Curated Shopping-Service genutzt haben. Dennoch schätzen einige Verbraucher die Idee des betreuten Shoppings als durchaus brauchbar ein. So gab trotz dieser niedrigen, tatsächlichen Kundenzahl jeder fünfte Befragte an, sich vorstellen zu können, auf einen derartigen Service zurückzugreifen. Gleichzeitig waren drei von vier Online-Shoppern skeptisch und konnten sich nicht vorstellen, in Zukunft Curated Shopping zu nutzen.

Vorteile von Curated Shopping

Auch wenn ein generelles Interesse bei einigen Verbrauchern vorhanden ist, die tatsächliche Zahl der Kunden, die diesen Service nutzen, ist mit derzeit gut 3 Prozent einfach zu niedrig, um von einem massentauglichen Trend zu sprechen. Wo liegen also die Vorteile von Curated Shopping? Wie können mehr Konsumenten überzeugt werden, sich von Einkaufsberatern einkleiden zu lassen?

Der Reiz dieser Shopping-Dienstleistung liegt sicherlich darin, aus alten, eingefahrenen Shopping-Gewohnheiten auszubrechen und Neues auszuprobieren. Gut jeder zweite Verbraucher, der Interesse an Curated Shopping hat, gab dies als Motivation an, auf Dienste wie Modomoto, Outfittery oder Kisura zurückzugreifen. Zeitersparnis ist ein weiterer, wesentlicher Faktor, der Kunden in Zukunft Curated Shopping nutzen lassen könnte. Das gaben knapp 40 Prozent der befragten Studienteilnehmer an. Den Beratungsaspekt, Kern von Curated Shopping, sehen knapp 30 Prozent der deutschen Konsumenten als Vorteil gegenüber klassischen Modeportalen. Der Überraschungseffekt ist mit fast 28 Prozent nahezu genauso relevant für Verbraucher.