Konsumenten und Online-Händler waren sich bisher nicht einig, wenn es um das Angebot von Bezahloptionen im Onlineshop ging. Während Käufer vor allem den bei Shopbetreibern unbeliebten Rechnungskauf sowie PayPal bevorzugen, würden Händler gern den Kaufabschluss nur über die sichere Vorkasse abwickeln. Aufgrund dieser Diskrepanz der Erwartungen kommt immer wieder zu zahlreichen Kaufabbrüchen im E-Commerce. Das einzige Mittel der Händler dagegen war es daher bisher, eine möglichst große Auswahl an Bezahloptionen zur Verfügung zu stellen.

Einigung am Payment-Markt?

Eine aktuelle Studie des E-Commerce-Centers Köln lässt jetzt vermuten, dass Online-Händler und Verbraucher zu einem Konsens gekommen sein könnten. Nachdem Händler seit 2003 fast jedes Jahr ihr Angebot von Payment-Optionen ausgebaut hatten, zuletzt auf 5,5 Bezahloptionen, sinkt dieser Wert nun zum allerersten Mal auf 5,1 Zahlungsverfahren. Worauf beruht dieser strategische Schritt? Warum setzen Händler nicht mehr alles daran, das gewünschte Zahlungsmittel anzubieten?

Online-Shopper flexibler im Checkout

Einer der Hauptgründe für diesen Schritt der Händler liegt in der höheren Flexibilität der Kunden im Checkout. Zwar ist es ihnen nach wie vor wichtig, ihr Lieblingszahlungsverfahren vorzufinden, ein direkter Kaufabbruch findet bei Fehlen dessen jetzt aber seltener statt. Nur noch rund 8 Prozent der User brechen dann den Kauf ab. 13 Prozent weichen ohne Weiteres auf eine alternative Bezahloption aus. Zum Vergleich: 2013 taten dies nur 8 Prozent der Online-Shopper.

Worauf ist diese neue Flexibilität der Konsumenten zurückzuführen? Der IFH Köln geht davon aus, dass durch die Etablierung mehrerer Big Player am Payment-Markt Kunden nicht mehr nur einem Anbieter gänzlich vertrauern, sondern bereit sind, unterschiedliche Bezahloptionen zu nutzen. Die Erwartungen der Händler und Kunden an das Payment sind damit ein gutes Stück näher zusammengerückt.

Vier Bezahloptionen besonders beliebt bei Kunden

Welche Bezahloptionen haben aktuell das Vertrauen der Kunden? PayPal und Rechnungskauf werden bei knapp 24 Prozent aller Einkäufe im Checkout ausgewählt. Fast die Hälfte aller Bezahlvorgänge wird damit von den beiden etablierten Payment-Varianten gedeckt. Lastschrift (22 Prozent) und Kreditkarte (17 Prozent) ergänzen das Quartett der beliebtesten Bezahloptionen. Insgesamt werden damit über 85 Prozent der Payment-Prozesse von diesen vier Optionen abgewickelt. Produkte, die im gehobenen Preissegment anzusiedeln sind, werden von Kunden vor allem per Kreditkarte und auf Rechnung gekauft. Hier weisen Verbraucher also ein besonderes Sicherheitsbedürfnis auf.

Die Studie zeigt, dass Kunden und Händler beginnen, ähnliche Erwartungen an das Payment im Checkout zu entwickeln. Gleichzeitig ist es für Händler jedoch unverzichtbar, die vier Bezahloptionen PayPal, Rechnungskauf, Lastschrift und Kreditkarte anzubieten, da hierüber ein Großteil der Ausgaben beim Online-Shopping finanziert wird. Diese Payment-Varianten vermitteln Kunden zudem auch bei teurer Ware ein hohes Maß an Vertrauen und lassen sie so zu einem Kaufabschluss kommen. Shopbetreiber, die daneben weitere Zahlungsverfahren anbieten möchten, sollten auf die SOFORT Überweisung zurückgreifen, die laut der Studie zwar nur von 2,5 Prozent der User genutzt wird, insgesamt jedoch gut 6 Prozent des Gesamtausgabenanteils ausmacht und somit für guten Umsatz sorgt.